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Besser als Syphilis und Tripper
Der Begriff Dosenpils wird unseren jüngeren Lesern nicht unbedingt geläufig sein. Dabei handelt es sich nicht, wie vielleicht anfangs angenommen, um eine Pilzinfektion in der Vagina einer Frau. Nein, es handelt sich bei Dosenpils um Bier, welches in kleinen Blechbüchsen, sogenannten Dosen, gereicht wird.
Diese Form des Alkoholkonsums war bis in die neunziger Jahre völlig normal. Doch Umweltauflagen und das Dosenpfand haben das Dosenpils immer weiter zurückgedrängt, bis es schließlich in den Supermärkten kaum noch zu entdecken ist.
Diagnose Dosenpils
Dieses Phänomen trat vor allem bei Jugendlichen auf. Die Symptome bestanden hauptsächlich aus Kopfschmerzen mit gelegentlichem Erbrechen. Dieses Krankheitsbild trat vor allem auf Festivals, Konzerten und in der Nähe von Tankstellen auf. Ursache war meist ein übermäßiger Konsum dieses, gerne aus Dänemark importierten, Dosenpils. Die Büchsen waren teilweise auf verschiedene Weise zu öffnen, was einige der Jugendliche vor eine nicht zu lösende Herausforderung stellte. Prompt war das Dosenstechen erfunden, was die Wirkung des Pils beschleunigte.
Der glückliche Umstand, sich gar keine Geschlechtskrankheit, sondern lediglich eine temporäre Übelkeit zugezogen zu haben, tröstete die Jugendlichen in diesem Moment allerdings nicht. Ebenso wenig waren die Eltern begeistert, da es sich meist um die ersten Gehversuche ihrer Sprösslinge in puncto Alkohol handelte.
Reine Kopfsache
Glücklicherweise geht es hier nicht, wie bereits angemerkt, um den Pilz in der Dose. Genau genommen wird sogar der gesamte Intimbereich verschont. Denn Dosenpils ist reine Kopfsache. Sowohl beim Konsum (Dose auf und dann das Kinn herunter) wie auch bei den späteren Beschwerden. Niemand wird sich anschließend beklagen, dass er danach so ein Becken hat. Nein, denn Dosenpils befällt ausschließlich den Schädel. Dieser wächst gefühlt um ein Vielfaches in die Breite und verharrt über mehrere Stunden in dieser Position. Eine gewisse Anfälligkeit für Lautstärke ist in dieser Zeit ebenfalls zu verzeichnen.
Der erste recyclebare Erreger
Die Bezeichnung ist durchaus gerechtfertigt, denn der Konsum von Dosenpils kann durchaus erregend sein. Ein höheres sexuelles Verlangen ist eine häufige Begleiterscheinung. Ist die Dose dann geleert (also die zum Trinken), kann das Büchsenblech recycelt werden. Manche behaupten ja, dass die uralt Automarke Trabi ausschließlich aus diesem Material hergestellt wurde. Wobei auch einige Modelle des Herstellers Fiat eine signifikante Ähnlichkeit aufweisen.
Wer Dosenbier trinkt, hilft also unserer Umwelt. Grünes Saufen, sozusagen. Anders als der Konsum von Flaschenbier, der eher als Statement gegen den Faschismus verstanden werden kann. Schließlich werden hier haufenweise braune Flaschen leergemacht.
Pfand auf Dosen
Bis zum letzten Tropfen ausgetrunkene Dosen werden heutzutage nicht mehr einfach entsorgt und weggeworfen. Dafür sorgte das in den Neunzigern eingeführte Dosenpfand. Zum Verständnis: Gemeint sind auch hier leergetrunkene Büchsen und keine in die Jahre gekommenen Geschlechtsteile. Ob es nämlich Pfand auf leergeschleckte und kaputtgefickte Pussys gibt, ist eher unwahrscheinlich.
Von einzelnen Bevölkerungsgruppen unseres Landes wird dieses Pfand unterschiedlich behandelt. In einigen Regionen eher belächelt, wird das Pfandsystem zum Beispiel von den Schwaben geradezu religionsförmig angebetet und natürlich auch eingehalten.
Fundorte
Der gemeine Pilz für Schwanz und Dose ist normalerweise im Puff zu finden. Ebenfalls tragen professionelle Fickerinnen und Ladys mit einer ausgeprägten Schlampenaffinität zu deren Verbreitung bei. Einige der Pilze werden dabei so berühmt, dass sie und deren Überbringerin in Songs von Rocklegenden wie AC/DC für die Nachwelt festgehalten werden. Mit diesem Wissen wirkt ein Song wie “She's got the Jack” auf einmal viel intensiver.
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Weitere Pilze finden sich auch gerne in Schwimmbädern, Saunen und Thermen. Diese sind meist allerdings voll für die Füße. Pilze, die für den Mund sind und sogar geschluckt werden dürfen, befinden sich meist an feuchten Stellen im Wald. Hier gibt es geradezu unzählige Arten, die in ihrer Genießbarkeit nicht unterschiedlicher sein könnten. Einige eignen sich zum Verzehr, wieder andere dienen dazu, den mittlerweile ungeliebten Partner endlich um die Ecke zu bringen. Wieder andere lösen ganze Filmreihen im eigenen Kopf aus.
Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn in einigen dieser Pilze haben sich kleine blaue Wesen mit weißen Mützen eingenistet. Diese zeichnen sich durch eine dauerhafte Fröhlichkeit aus, was auch mit den Pilzen zu tun haben könnte. Diese blauen Kerle gehören zum deutschen Kulturgut und dürfen nicht gejagt werden. Auch das einzige weibliche Wesen unter diesen Blaulingen muss unbedingt in Ruhe gelassen werden. Trotz Exotenbonus.
Doch kommen wir nun zum eigentlichen Dosenpils zurück. Dieser befindet sich häufig in der Getränkeabteilung eines Supermarktes. In die hintersten Regale zurückgedrängt, fristen die Büchsen ein trauriges Dasein. Einst waren sie Verkaufsschlager für jeden, der unterwegs war. Heute sind sie verpönt, auch wenn sich an ihrer Beschaffenheit im Laufe der Jahre überhaupt nichts geändert hat. Die armen Büchsen können nichts dafür und wissen oftmals gar nicht, wie ihnen geschieht.
In diesem Sinne: Dosenpils ist keine Geschlechtskrankheit. Rettet das Dosenpils. Prost.