Die­se Welt woll­te mich nicht…

Diese Welt wollte mich nicht…

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SEXBOMBE DES MONATS
Sexbombe des Monats: Ellie Lush

Sex­bom­be des Mo­nats: El­lie Lush Por­nos kom­men gut an

Sie be­zeich­net sich selbst als wild, frech, treu, freund­lich, schüch­tern und vor al­lem ver­saut. Und ge­nau die­se Kom­bi­na­ti­on kommt in den El­lie Lush Por­nos auch bes­tens rü­ber. Die Mitt­zwan­zi­ge­rin mit den di­cken Tit­ten geht vor der Cam ab wie das alt­be­kann­te Zäpf­chen. Ge­ra­de für Fans hem­mungs­los ver­sau­ter Ero­tik stellt die Aus­wahl der El­lie Lush Por­nos ei­ne wah­re Fund­gru­be dar.

.Die Ge­sell­schaft will Men­schen, die wis­sen, wo sie hin­ge­hö­ren. Und ei­nen, der philosophiert.

Man kann Mar­ke­ting­be­ra­ter, Dro­gen-Dea­ler oder Al-Qai­da-Ter­ro­rist wer­den: Aber Ein­deu­tig­keit und Selbst­ver­ant­wor­tung sind ge­fragt. Ich ge­hör­te nie zu die­ser ent­schlos­se­nen Spe­zi­es. Ich bin 25, seit drei Jah­ren Tür­ste­her in Ber­lin und seit kur­zem Re­gie-Mit­ar­bei­ter beim Por­no-La­bel Ero­ni­te. Wir pro­du­zie­ren vor al­lem Fe­tisch- und BDSM‑, aber auch reich­lich Rea­li­ty-Fil­me und ei­ne ei­ge­ne Li­nie für Ama­teur-Con­tent. Da­bei ist al­les von "Tan­te, was machst du denn da?!" bis "Bru­ta­le Schlam­pen – Ver­sklavt und aus­ge­lie­fert". Zu­sam­men­ge­hal­ten wird der gan­ze Be­trieb von mei­ner Che­fin He­ra Del­ga­do: Sie ist 29, bild­hübsch und hat drei mal mehr Ei­er als die auf­ge­kratz­ten Jung­ge­sel­len­ab­schie­de, die mei­ne Tür­ste­her-Kol­le­gen und ich am Wo­chen­en­de nicht in un­se­re Clubs rein­las­sen. Seit 2006 be­haup­tet sie das La­bel als ein­zi­ge nam­haf­te Fe­tisch-Re­gis­seu­rin in Deutsch­land ge­gen die rest­li­che män­ner­do­mi­nier­te Sze­ne. Fest steht: Im Ge­gen­satz zu mir ge­hört sie schon lan­ge zu den Entschlossenen.

Annika BondDie Welt woll­te mich nicht.

Bis vor ei­ner Wei­le siech­te ich vor mich hin. Ich ha­be zwei Stu­di­en­gän­ge ab­ge­bro­chen, Prak­ti­ka wa­ren kaum der Re­de wert. Ich ste­he nicht auf Uni-Be­trieb oder Be­rufs­schu­le und der Ge­dan­ke an ei­ne 50-Stun­den-Wo­che im Ver­triebs­bü­ro von Mö­bel Höff­ner macht mich krank. Ich will le­ben! Und Le­ben heißt für mich: Das tun, was mir Spaß macht und was ich für sinn­voll hal­te. Ich will mich nicht für Per­so­na­ler-Arsch­lö­cher ver­bie­gen, de­ren rei­ne Exis­tenz mich zum Kot­zen bringt. Al­so ha­be ich mich bis auf die Fin­ger voll­tä­to­wie­ren las­sen, 90% mei­ner Hab­se­lig­kei­ten weg­ge­wor­fen und mich mit mei­nem Ge­sicht ne­ben die Chef­re­gis­seu­rin He­ra ge­stellt, als "ex­klu­siv – die Re­por­ta­ge" vor Kur­zem bei uns zu Gast war. Ganz ehr­lich: Was soll mir denn pas­sie­ren? Wel­che Hoff­nung soll mir ver­lo­ren ge­hen? Dass ich nicht mehr Vor­stands­vor­sit­zen­der beim Schreib­wa­ren­groß­han­del in Lud­wigs­ha­fen wer­de? Dass ich in fünf Jah­ren bei den Pi­ra­ten durch­star­ten möch­te bis ein wüs­ter Ent­hül­lungs­ar­ti­kel über mei­ne Ge­walt-Por­nos er­scheint? Ha­ben die Leu­te mit sol­chen Ein­wän­den denn ei­gent­lich vor Au­gen, was wir Glo­ba­li­sie­rungs­ver­sa­ger von der Zu­kunft zu er­war­ten ha­ben? Wer soll dem "Girl next door" denn vor­hal­ten, sie wür­de sich "ih­re Chan­cen" ver­bau­en? Für Leu­te wie uns sind die Bio­gra­phien von Se­xy Co­ra und Hun­ter Moo­re nicht nur at­trak­ti­ver und na­he­lie­gen­der. Son­dern ver­mut­lich auch trag­fä­hi­ger als die Aus­bil­dung als Hei­ler­zie­hungs­pfle­ger. Früh­ver­ren­tung we­gen Burn­out-Fol­gen er­war­tet uns eh, da kann man in der Zwi­schen­zeit we­nigs­tens al­les mit­neh­men, was geht. Pri­vat tue ich das seit Jah­ren, jetzt ha­be ich be­ruf­lich nachgezogen.

Und bei Ero­ni­te kann ich ei­ne Men­ge mit­neh­men. Ge­schmacks­pro­be ge­fäl­lig? Mein Pro­be­ar­bei­ten be­stand dar­in, vier­zig Män­ner zu be­auf­sich­ti­gen, die un­se­re thai­län­di­sche Dar­stel­le­rin Kim XXX (Ge­spro­chen: Kim Triple‑X) im Zehn-Mi­nu­ten-Takt zu dritt oder zu viert in "al­le Lö­cher" ge­fickt ha­ben – sechs Stun­den lang. Wenn ein Typ gut rü­ber­kam und auf Kom­man­do in­ner­halb ei­ner Mi­nu­te ab­sprit­zen konn­te, ha­be ich ihn zur Chef­eta­ge wei­ter­ge­schickt. Pro­jekt Num­mer 2: Un­ter­stütz' die Pro­fi-Do­mi­na La­dy Ne­va als Re­gie beim Quä­len ei­nes Ex­hi­bi­tio­nis­ten – in­ter­ner Ver­merk: "Ex­tre­mer Fuß-Fe­ti­schist / "So­cke­nes­ser" / be­kommt Erek­ti­on bei Rie­chen an ge­tra­ge­nen Stie­feln. Nicht al­les, was ich zu se­hen be­kom­me, gibt mir was. Aber nicht vie­le Män­ner kom­men in die Si­tua­ti­on, ei­ner Do­mi­na mit 75D An­wei­sun­gen zu ge­ben. Die meis­ten er­le­ben das nicht mal um­ge­kehrt. Ich bin end­lich in ei­ner Um­ge­bung an­ge­kom­men, in der ich mich nicht mehr zu ver­ste­cken brau­che. Wenn ich für Pro­duk­ti­ons­zwe­cke Fo­tos schie­ße von Frau­en, die sich haupt­be­ruf­lich von meh­re­ren Män­nern an­pis­sen las­sen, dann ma­che ich mir um mei­ne ei­ge­ne Re­pu­ta­ti­on kei­ne gro­ßen Sor­gen mehr.

Ich weiß nicht, wie es den Le­sern geht, aber ich ha­be eh Angst vor fast al­lem, was um mich her­um pas­siert. Ich ver­ste­he die­se Welt nicht mehr und hal­te sie für völ­lig krank. Sie raubt mir den Atem. Aber ich weiß, was ich er­lebt ha­be: Ich ha­be er­lebt, dass gu­ter und in­ten­si­ver Sex ei­nem Glück schen­ken kann, dass man nir­gend­wo an­ders fin­det. Ich weiß, was es für ein gu­tes Ge­fühl ist für Männ­chen und Weib­chen, wenn man ver­schmutzt, per­vers, hem­mungs­los mit­ein­an­der fi­cken kann. Das sind Mo­men­te, in de­nen man sich selbst so wun­der­schön er­le­ben kann, auch wenn vor dem Fens­ter die Welt un­ter­geht. Por­no­gra­phie hilft da­bei, die­se Er­leb­nis­se zu ma­chen. Die öff­net die Au­gen für die viel­fäl­ti­gen se­xu­el­len Mög­lich­kei­ten, sie ist wert­ur­teils­frei und of­fen für al­les: If it exists, the­re is porn of it. Die Leu­te sa­gen zwar im­mer, Por­nos hät­ten nichts mit der Rea­li­tät zu tun oder soll­ten es zu­min­dest nicht. Aber die­se Auf­fas­sung ist grund­falsch! Deepthroat- und anal­ta­len­tier­te 19-Jäh­ri­ge, Fi­cken mit drei Frau­en oder zehn Män­nern, ein Rie­sen­frei­raum für die ei­ge­nen Vor­lie­ben und Fe­ti­sche – das wün­sche ich viel mehr Men­schen. Und ich fän­de das fan­tas­tisch, wenn es auch in al­ter­na­ti­ven Krei­sen viel ver­brei­te­ter wä­re: Buk­ka­ke-Par­ties mit spin­del­dür­ren Fried­richs­hai­ner Hips­ter-Mäd­chen? Ich darf ver­si­chern: Sper­ma auf Horn­bril­len sieht fan­tas­tisch aus!

Ein "Hap­py End" gibt es noch nicht. Die Welt dreht sich wei­ter und wir von Ero­ni­te ver­sor­gen sie da­bei mit Fe­tisch- und BDSM-Por­no­gra­phie. Für Euch plau­de­re ich ger­ne noch­mal aus dem Näh­käst­chen, wenn's die Zeit er­gibt. Ist ja nicht so, dass sich die an­de­ren Leu­te nicht für Fick­the­men interessieren…

(von Ra­fa­el San­te­ria)

 

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