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Wie sieht es aus im Rotlichtmilieu?
Böse Zungen bezeichnen Deutschland als das Bordell Europas. Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern ist die Prostitution bei uns legal. So mancher Tourist besucht unser Land auch aus genau diesem Grund. Doch ist es wirklich so krass, wie es dargestellt wird? Eine Studie zeigt nämlich, dass es konstant immer weniger Prostituierte in Deutschland gibt. Doch ist diese Info nun eher beruhigend oder viel mehr alarmierend?
Es sind wesentlich weniger Prostituierte als bisher angenommen
Frühere Schätzungen gingen teilweise von bis zu 250.000 Sexarbeiterinnen aus. Bei einer deutschen Bischofskonferenz in den achtziger Jahren wurde die Anzahl auf zwischen 200.000 bis 400.000 beziffert. Nun kommt eine aktuelle Studie des Erotikportals Erobella auf gerade einmal knapp 90.000 Sexarbeiterinnen in Deutschland. Also weit weniger Prostituierte als bislang angenommen. Natürlich muss man dazusagen, dass es in diesem Bereich eine nicht zu unterschätzende Dunkelziffer gibt, die sich laut Schätzungen bei ca. 60.000 befinden dürfte.
Der beruhigende Teil dieses Ergebnisses
Deutschland ist also doch nicht so versaut und verrucht wie sein Ruf. Im Land der Dichter und Denker gibt es nicht einmal halb so viele Sexarbeiterinnen wie angenommen. Anscheinend denken bei uns die meisten doch noch mit dem Kopf und können außer Ficken auch noch andere Sachen. Exportweltmeister klingt als Titel für Deutschland auch wesentlich besser als Bordell Europas.
Das stets geforderte Verbot der Prostitution in Deutschland verliert angesichts dieser Zahlen ebenfalls etwas an Dringlichkeit.
Alle Moralapostel sowie Vertreter der Kirche und anderen Glaubensgemeinschaften können aufatmen. Es ist alles längst nicht so schlimm wie befürchtet.
Weniger Prostituierte – Schockschwere Not?
Dass es weniger Prostituierte als Männer in Deutschland gibt, hat niemand bezweifelt. Doch gerade einmal 90.000 Sexarbeiterinnen? Für 80.000.0000 Deutsche? Auch wenn bei weitem nicht jeder Mann regelmäßig zu einer Nutte geht, ist die Anzahl doch bedenklich. Man überlege, wie viele Männer ohne eine Partnerin auskommen und ihre Triebe dabei irgendwie im Zaum halten müssen. Reicht die Anzahl Sexarbeiterinnen, um die beachtliche Anzahl Männer regelmäßig zu befriedigen, damit diese nicht auf dumme Ideen kommen?
Natürlich wird nicht jeder Mann gleich zum Sexualtäter, doch ein unbehagliches Gefühl bleibt beim Betrachten dieser Zahl schon. Gerade unter diesem Gesichtspunkt ist die Idee, Prostitution in Deutschland unter Strafe zu stellen, mit äußerster Vorsicht zu genießen.
Trotz aller Schwarzmalerei: Nicht wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und es kommt auch nichts so schlimm wie befürchtet. Wiederkehrende Vergewaltigungsexzesse überschnappender Männerhorden sind nicht zu erwarten. Selbst nach Einführung eines Prostitutionsverbots nicht.
Wie kommt es zu diesen Zahlen?
Es wurden die offiziellen und geschätzten Zahlen der Sexarbeiter der zwanzig größten Städte Deutschlands genommen. Diese wurden mit den Angaben der vergangenen Jahre verglichen. Als Ergebnis wurde für das Jahr 2023 eine Gesamtzahl von 88.800 Sexarbeitern sowie eine Dunkelziffer von 60.520 errechnet.
Auch bei diesen Zahlen handelt es sich, wie bereits oben beschrieben, teilweise um Schätzungen. Allerdings dürften diese weitaus zutreffender sein als die geschätzten Ergebnisse aus den Achtzigern.