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Kölner Großbordell: Pascha im Fokus der Staatsanwaltschaft
Erneut gerät das auffällige pinkfarbene Hochhaus des "Pascha", eines der bekanntesten Bordelle Kölns, ins Visier der Ermittlungsbehörden. Am Donnerstag rückten Einsatzkräfte der Polizei an, um das Gebäude zu durchsuchen. Besonders die Büroräume standen im Fokus der Beamten, die kistenweise Unterlagen sicherstellten. Der Verdacht lautet auf Geldwäsche.
Die Ermittlungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem sogenannten Schleuser-Verfahren, wie Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erläuterte. Neben den bisherigen Vorwürfen gegen eine mutmaßliche Schleuserbande sei nun auch der Verdacht der Geldwäsche hinzugekommen. Im Rahmen der Razzia am Donnerstag wurden Beweismittel sichergestellt, die den Kauf und die Finanzierung der "Pascha"-Immobilie betreffen.
Es wird nun geprüft, ob Gelder aus den mutmaßlichen Schleuseraktivitäten in die Finanzierung des Bordells geflossen sind. Ziel der Ermittlungen ist es, nachzuvollziehen, ob durch diese illegalen Aktivitäten Geld für den Erwerb oder den Unterhalt der Immobilie genutzt wurde. Der Betreiber des "Pascha" steht jedoch nicht im Verdacht, aktiv an diesen Vorgängen beteiligt zu sein.
Trotz der Durchsuchung konnte der Bordellbetrieb uneingeschränkt fortgeführt werden, da die Ermittler sich ausschließlich auf die Büroräume konzentrierten. Die beschlagnahmten Unterlagen müssen nun gründlich ausgewertet werden, was sich nach Einschätzung von Staatsanwalt Vollmert über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten erstrecken könnte.
Betrieb bleibt bestehen – rechtliche Hürden für die Besitzer
Bereits vor etwa einem Monat wurde das "Pascha" von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, allerdings handelte es sich dabei um eine vorläufige Sicherungsmaßnahme im Rahmen der Ermittlungen gegen die mutmaßliche Schleuserbande. Die Beschlagnahme diente der Sicherung von Vermögenswerten, um mögliche Ansprüche im Falle einer Verurteilung der Verdächtigen abdecken zu können. Das elfstöckige Bordell darf seither nicht verkauft oder veräußert werden.
Hintergrund der Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit mehreren Monaten gegen eine organisierte Gruppe, die vermögenden Personen aus China und dem Oman illegal Aufenthaltsgenehmigungen für Deutschland verschafft haben soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Schleuserbande durch ihre Machenschaften erheblichen finanziellen Profit erzielt hat. Bereits im April dieses Jahres fand eine großangelegte Razzia statt, bei der in insgesamt acht Bundesländern Wohnungen durchsucht wurden.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen zwei Anwälte aus dem Raum Köln, die als mutmaßliche Drahtzieher der illegalen Geschäfte gelten. Es besteht zudem der Verdacht, dass mehrere Beamte bestochen wurden, um die Ausstellung der Aufenthaltsgenehmigungen zu erleichtern. Die bisherigen Erkenntnisse haben die Ermittler auf die Spur von möglichen Geldflüssen gebracht, die in den Erwerb der "Pascha"-Immobilie geflossen sein könnten.
Blick in die Zukunft: Langwierige Ermittlungen
Die Ermittlungen gegen die Schleuserbande sowie der Verdacht der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem "Pascha" könnten noch Monate andauern. Die beschlagnahmten Beweismittel müssen detailliert analysiert und Zusammenhänge überprüft werden, um die Herkunft der Gelder zweifelsfrei nachvollziehen zu können. Parallel dazu laufen die Untersuchungen gegen die mutmaßlichen Drahtzieher weiter. Sollte sich der Verdacht der Geldwäsche bestätigen, könnte dies weitreichende Folgen für die zukünftige Nutzung und den Besitz der Immobilie haben.
Währenddessen bleibt der Betrieb des Bordells uneingeschränkt bestehen, und die Ermittler konzentrieren sich darauf, die finanziellen Verstrickungen im Hintergrund aufzudecken. Die Eigentümer des Gebäudes stehen weiterhin unter der Aufsicht der Staatsanwaltschaft, die sicherstellen will, dass keine weiteren illegalen Aktivitäten mit der Immobilie verbunden werden.
Quelle: n‑tv / Foto: Instagram @paschanightclub