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"Berlin ist arm, aber sexy"
Das waren die Worte von Bürgermeister Klaus Wowereit im Jahre 2003. Gedanken aus Berlin über Burlesque, Stars und Sternchen und über wirkliche Passion. Jeder Hauptstadttourist wird damit konfrontiert und wahrscheinlich die Hälfte aller Deutschen kennt den Slogan, den der damalige Bürgermeister Berlins – Insider nennen ihn liebevoll "Bürgermeisterin" oder "Klaus Po-Bereit" – während eines Interviews 2003 zum Besten gab.
Wie passen sexy und arm zusammen in der Hauptstadt?
Das prägt diese Stadt nun schon seit fast 15 Jahren an jedem Tag der Woche – vor allem nach dem Flughafenfiasko. Und dennoch… Nirgends in Deutschland gibt es eine so große Kulturvielfalt und nirgends kann man seine Lebensweise so frei gestalten wie eben in der Hauptstadt Berlin. Was soll daran arm sein?
Wir genießen den Reichtum an Entfaltungsmöglichkeiten in Berlins Subkultur. So wie die prickelnde Erotik einer heißen Beziehung schnell zu einer Form der Obzession werden kann, so sind die mannigfaltigen Möglichkeiten in Berlin. Die Besuche beschränken sich dabei nicht nur auf die Red Carpet Events bekannter Kulturstätten, sondern verlieren sich auch in den burlesquen Tiefen und weniger bekannten Möglichkeiten dieser Weltmetropole. Bevor wir allerdings hier aus dem Nähkästchen plaudern und die nächtlichen Abenteuer in Deutschlands spannendster Stadt breitquatschen, gibt es nun ein paar Worte zum Warum. Ja, zum Warum. Das Interesse am "Warum" des gemeinen Bürgers ist schier unerschöpflich.
Warum – warum – warum? Fragen über Fragen!
Warum macht jemand das? Warum erschafft man sich eine zweite Persönlichkeit jenseits des eigenen Geschlechts um damit in der Öffentlichkeit aufzutreten? Da müssen doch sexuelle Neigungen eine Rolle spielen? Die Antwort liegt klar auf der Hand: weil es keinen besseren Selbstschutz gibt als eben diese zweite Persönlichkeit und weil die Verwandlung so groß ist, das niemand einen erkennt, wenn man inkognito mal an der Tankstelle ein Herrenmagazin kauft.
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Dabei sei noch erwähnt, dass die Erotik selten eine Rolle spielt – abgesehen natürlich von den Bühnenperformances – die schon mit kleinen freizügigen Details spielen, schließlich ist das Thema Burlesque. Es war der Druck im Job oder der Durst nach Veränderung oder einfach beides zusammen, das in diesen Rollentausch "gedrängt" hat. Es macht unheimlich viel Spaß, einen riesigen Schritt über die von der Gesellschaft genormte Geschlechtergrenze hinwegzuschreiten um Menschen jeder Coleur zu begegnen. Angefangen von Mega-Pop-Superstars bis hin zur Klofrau im Berliner Hofbräuhaus. Jeder einzelne Kontakt ist eine Bereicherung des Lebens und eine Geschichte, die erzählt werden will.
Das Spiel mit der entzückend verpackten Fantasie
Burlesque ist eine Passion – und das fing nicht mit Dita von Teese an. Das Spiel mit der entzückend verpackten Fantasie reizt so hundertmal mehr als nackte Tatsachen eines Fetish-Events. Dabei spielt es gerade im Burlesque kaum eine Rolle, ob die Maße der Person auf der Bühne den Schönheitsnormen der Size-Zero-Gesellschaft entsprechen. Frauen jeder Klasse geben hier den Ton an. Natürlich gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen in der Performance. Manche Performerinnen verstehen es, mit viel Ausstrahlung und grandiosen Kostümen die Zuschauer zu verzaubern. Andere wiederum punkten mit besonderer Artistik oder sogar Gesang.
Am Ende jedoch ist keine von ihnen wirklich nackt, auch wenn viel Fleisch vom Bühnenlicht angestrahlt wird. Das A und O allerdings ist die Geschichte hinter dem Spektakel. Nichts ist langweiliger als eine pure Entblätterung – es sind immer die kleinen Anekdoten, die hinter einer guten Burlesque-Show stehen. Wer sich anmaßt, mit ein wenig Rüschen und halterlosen Strümpfen dem Trend nachzueifern, der findet höchstens im Stripclub auf der Reeperbahn entsprechenden Anklang. Kunst geht anders und Burlesque sowieso. Und auch wenn manch böse Zungen der geyhpten Kunstform nur ein gehobenes Stripping nachsagen – so wissen Insider, dass das nicht so ist.
In diesem Sinne: das subjektiv burlesque-kulturelle Leben der Hauptstadt ist alles andere als arm. Aber es weckt das Begehren nach einem Abenteuer voll ausgelebter Weiblichkeit – ob nun Mann oder Frau!