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Grundsätzliches über die Bauchlage beim Schlafen
Zahlreiche männlichen Jugendliche und junge Männer fragen sich, ob es schädlich für den Penis ist, auf dem Bauch zu schlafen. Das ist eine berechtigte Frage, denn schließlich lastet der gewichtigste Körperbereich, die Körpermitte, auf dem Penis. Die Antwort auf die Frage ist eindeutig.
Niemand entscheidet sich aus dem "Bauch" heraus für eine Bauchlage beim Schlafen. Dieser geht das individuelle Gefühl voraus, darin eine gemütliche Position zu finden. Aus medizinischer Sicht ist die Bauchlage allerdings nicht ideal.
Sie belastet unnötig Gelenke und Muskeln durch einen erhöhten Druck. Vor allem der Rücken ist davon durch eine abgeflachte Körperlage betroffen. Weil sie entgegen der natürlichen S‑Formung agiert, resultieren daraus häufig Probleme an den Lendenwirbeln, wo die Krümmung an stärksten ist. Zudem kommt es zu einer Halswirbelsäulenüberstreckung, die Nackenschmerzen provozieren kann.
In Bezug auf den Penis spielt womöglich die Durchblutung eine Rolle, welche auf der eingeschränkten Lungenausweitung basiert. In Bauchlage weitet sich der Brustkorb nicht großartig aus. Dies sorgt für eine flachere Atmung, wodurch weniger Blut in die Blutgefäße gelangt.
Schädlich für Penis wegen Durchblutungsstörungen?
Der Penis ist, wie jedes Körperteil, von einer ausreichend guten Durchblutung abhängig. Wenn die Lungen aber weniger Blut zur Verfügung stellen, kommt schnell der Gedanke auf, die Bauchlage sei schädlich für den Penis.

Tatsächlich ist das aber nicht der Fall, denn während des Schlafes sinkt der Blutdruck und Blutfluss sowieso. Das ist bedingt durch das Herunterfahren der Organsysteme. Das beruht wiederum auf dem Regenerierungsprozess, für den der Körper automatisch diesen Erholungsvorgang startet. Nur auf diese Weise können auch neue Energiereserven angelegt werden, um kraftvoll über den nächsten Tag zu kommen.
Schädlich für den Penis wegen Verkrümmungsrisiko?
Manch einer glaubt, die Bauchlage könne in der Form schädlich auf den Penis wirken. Im schlaffen Zustand legt er sich häufig gebogen zu einer Seite oder nach unten. Dazu wirkt das Körpergewicht, durch das ein gewisser Druck auf dem Penis entsteht.
Nach längerer Zeit könnte theoretisch eine Verformung tatsächlich möglich sein, wenn der Penis über Knochen oder Knorpel verfügen würde. Diese besitzt er aber nicht. Er besteht ausschließlich aus Gewebe, Haut, Schwellkörpern sowie Blutgefäßen und eine durchlaufende Harnröhre. Somit ist eine Verkrümmung des Penisses durch eine Bauchlage ausgeschlossen.
Steifer Penis durch Bauchlage?
Die Bauchlage ist nicht verantwortlich für einen erektilen Penis. Es ist die sogenannte "Morgenlatte" (nächtliche penile Tumeszenz), die bei Jungs ab Pubertätsbeginn zwischen 9 und 14 Jahren bis ins hohe Alter vorkommt. Es ist ein normaler, natürlicher hormonbedingter Vorgang. Dabei steigt der Testosteronspiegel im Körper. Dadurch kommt es zu einem vermehrten Bluttransport in die Schwellkörper und der Penis erektiert. Das hat weder etwas mit sexuellen Reizen und Träumen zu tun, noch mit dem Schlafen in Bauchlage.
Allerdings kann die Bauchlage bei einem steifen Penis ein unangenehmes Gefühl bis zu Schmerzen auslösen. Das Körpergewicht steht in der Konkurrenz mit der Penisschwellung und ein Druck entsteht. In der Regel wechselt der Körper eigenständig durch das Unterbewusstsein die Schlafposition, um dem Gefühl/Schmerz zu entgehen. Das funktioniert selbst im tiefsten Schlaf, während dem die Morgenlatte am häufigsten vorkommt. Sie halten durchschnittlich zwischen 25 und 35 Minuten an. Betroffene bekommen davon seltener etwas mit. Warum die Testosteronausschüttung auf Touren läuft, während der restliche Körper sich im heruntergefahrenen Schlafmodus befindet, ist bis heute wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt.
Bauchlage nicht schädlich für Penis
Ob erschlaffter oder steifer Penis, die Bauchlage ist definitiv nicht schädlich für den Penis. Etwas Druck verträgt er problemlos, wenn man nicht drei Wochen am Stück mit steifem Glied auf einer knochenharten, nicht nachgebenden Holzplatte in Bauchlage liegt.
Was sich aber schädlich auf das Sexleben auswirken kann, ist der Gedanke, man hätte etwas falsch gemacht, wenn der Penis kleiner als Durchschnitt ist, sich krümmer als bei anderen entwickelt, durch Masturbieren nicht richtig wächst oder häufig nachts in eine Latte wechselt. Das kann ernsthafte psychische Probleme mit sich bringen, die zu sexuell ausgerichteten Versagensängsten und Scham führen und das Sexleben massiv negativ einschränken können. Penisformen und ‑größen sind durch die Gene vorgegeben und unterliegen keinem Einfluss des Trägers. Deshalb sollten sich Betroffene unbedingt von derartigen Gedanken freimachen.