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Ein Kurs, den wir uns alle schon viel früher gewünscht hätten
Eine Aufklärung über die weibliche Anatomie hat in diesem Sinne bei den meisten uns nie stattgefunden. Das bisschen Sexualkunde im Biologieunterricht war kaum der Rede wert. Das Meiste hatte man sich aus der Bravo oder im Selbstversuch angeeignet. Zeit also für eine Aufklärung 2.0. An dieser Stelle erklärt Eronite die weibliche Anatomie, so wie man es sich bereits vor Jahren in der Schule gewünscht hätte.
Wer eine neue Sprache erlernen will, belegt einen entsprechenden Kurs. Wer vorhat, ein Buch zu schreiben, wendet sich an Leute, die sich mit so etwas auskennen. Nur beim Thema Sex ist das seltsamerweise nicht so. Wer Fragen stellt, bekommt meistens nur eine dämliche Antwort oder wird im schlimmsten Fall ausgelacht. Irgendwie wird bei diesem Thema vorausgesetzt, dass man von Natur aus bereits alles wissen muss. Was natürlich Quatsch ist. Gerade die weibliche Anatomie ist derart komplex, dass sie bis heute noch nicht vollkommen erforscht ist. Also darf jeder, der diesen Artikel angeklickt hat, ganz beruhigt weiterlesen. Er ist bestimmt nicht der Einzige, der sich zu diesem Thema weiter informieren möchte.
Die sichtbare weibliche Anatomie

Der gesamte weibliche Körper ist ausgesprochen schön anzusehen und hätte an dieser Stelle eine detaillierte Beschreibung verdient. Dennoch wollen wir uns in diesem Artikel auf die Intimzone beschränken, da es gerade in diesem Bereich die häufigsten Fehlbezeichnungen und die meisten Missverständnisse gibt.
Befassen wir uns zuerst mit denen von außen sichtbaren Teilen der weiblichen Anatomie, der sogenannten Vulva: Der obere Teil wird als Venushügel bezeichnet. Das ist der Bereich, in dem auch die meisten Schamhaare wachsen. An den Seiten befinden sich die großen und kleinen Schamlippen (offizielle Bezeichnung labia majora und labia minora). Diese werden auch Venuslippen genannt und umschließen den Scheidenvorhof, um die Vagina zu schützen.
An der oberen Falte der Venuslippen befindet sich die, früher fälschlicherweise als kleine Erbse bezeichnete, Klitoris. Hier zeigen sich die ersten Fehlannahmen über die weibliche Anatomie. Denn was anfangs tatsächlich wie eine kleine Kugel wirkt, ist in Wahrheit aber lediglich die Spitze eines bis zu neun Zentimeter großen Klitorisschenkels. Die Klitoris verfügt samt Klitorisvorhaut über achttausend Nervenenden. Zum Vergleich: Der Penis hat mit viertausend gerade einmal halb so viele.
Hunderte Jahre Vorurteile und dann das
Dass Frauen keinen Orgasmus bekommen können, ist ein Mythos. Fälschlicherweise in die Welt gesetzt, weil es sich nicht so glasklar feststellen lässt wie bei einem Mann. Eine gewisse Faulheit spielte bei der bisherigen Erforschung sicherlich auch eine Rolle.
Die Rechnung ist ganz einfach: Beim Geschlechtsorgan eines Mannes befinden sich gerade einmal halb so viele Nervenenden wie bei der Frau. Kann man die Intensität der Empfindung und der Orgasmen einfach mal zwei nehmen? Auch wenn dieser Vergleich nicht wissenschaftlich belegt ist, bietet er doch gewisse Denkanstöße. Vor allem, wenn die Sexpartnerin nachher behauptet, keinen Orgasmus gehabt zu haben. Die Ausrede, das Frauen weniger Spaß beim Sex haben und einfach nicht kommen können, gilt nicht mehr. Spätestens jetzt sollte der Mann die weibliche Anatomie noch einmal durchgehen.
Der innere Teil
Hierzu gehören Vagina, Muttermund, Gebärmutter, Eileiter und die Eierstöcke. Die aus dehnbaren Muskelfasern bestehende Vagina ist normalerweise bis zu zehn Zentimeter tief. Sie verbindet, wie weiter oben beschrieben, die äußeren Geschlechtsorgane. Außerdem wird durch sie das Menstruationsblut herausgelassen, der Penis aufgenommen und sie fungiert als Geburtskanal.
Beim Jungfernhäutchen handelt es sich übrigens nicht um einen Verschluss des Eingangs der Scheide. In Wahrheit handelt es sich um eine Schleimhautfalte in Form eines Ringes. Diese kann durch Dehnung beim Sport oder auch beim Sex verletzt werden. Daher ist der erste Geschlechtsverkehr einer Frau meistens leider auch mit Schmerzen verbunden.
Die sogenannte G‑Zone befindet sich an der oben, dem Bauchnabel zugewandten Scheidewand. Das Gewebe fühlt sich geriffelt an und eignet sich aufgrund der vielen Nervenenden perfekt zur Stimulation. Der, offiziell Cervix genannte, Muttermund steht mittlerweile ebenfalls in Verdacht, ausgesprochen lustfördernd zu sein. Die weibliche Anatomie ist mittlerweile zwar gut erklärt, aber bis heute noch nicht vollständig erforscht.
Vielfältige Weiblichkeit
Jede Frau ist ein klitzekleines bisschen anders. Sie alle haben ihre Eigenarten und unterschiedliche Charaktere. Die weibliche Anatomie macht da keine Ausnahme. Regionen, die der einen Lady direkt in den siebten Himmel der Lust katapultieren, lassen die nächste Dame völlig kalt. Deshalb ist auch jedes Mädel angehalten, ihre eigene und ganz persönliche weibliche Anatomie gründlich zu erforschen. Nur so wird die herausfinden, was ihr am meisten Freude bereitet und wie sich am besten zum Höhepunkt kommt. Somit ist weibliche Masturbation noch wichtiger als die, meist immer gleich ablaufende, männliche Selbstbefriedigung. Und ganz nebenbei macht hier das Zusehen auch wesentlich mehr Spaß.