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Gesunder Menschenverstand oder religiös geprägter Zensurwahn?
Es ist mal wieder so weit. Erneut startet eine Gruppe Weltverbesserer mit ihrer Mission, diesen Planeten zu retten. Und da es bei solchen Aktionen nie ohne Zensur geht, muss die Pornoindustrie als Ziel herhalten. Mal wieder. Der sogenannte SenPROTECT Act der Anti-Porno-Lobby NCOSE soll das Internet zukünftig zu einem besseren Ort machen.
Worum geht es der NCOSE genau?
Die Idee der Anti-Porno-Lobby NCOSE sieht wie folgt aus: Personen, die ihre Fotos und Videos ohne eigene Zustimmung auf erotischen Webseiten finden, können die Löschung beantragen. Das Ganze natürlich wesentlich schneller und einfach er als vorher. Ziel dieser Aktion der Anti-Porno-Lobby NCOSE ist vor allem der Schutz von Mädels, welche diese peinliche Situation tatsächlich selber erleben müssen.
Außerdem sollen die Portale das genaue Alter aller gezeigten Personen überprüfen und sich von jedem Beteiligten eine Einverständniserklärung einholen.
Okay, gegen illegal hochgeladene Filme und Revenge Porns vorzugehen, ist grundsätzlich eine gute Sache. Gegen schriftliche Erklärungen, dass die gezeigten Personen der Veröffentlichung zustimmen, ist ebenfalls nichts einzuwenden. Allerdings hat die das Ganze, wie man so schön sagt, einen faden Beigeschmack.
Wer steckt hinter der Anti-Porno-Lobby NCOSE?
Hinter dem SenPROTECT Act steckt kein anderer als Mike Lee. Der Mann ist Senator von Utah und somit auf der politischen Bühne kein Unbekannter. Mit von der Partie ist die mormonische Aktivistin Dawn Hawkins. Die stark religiös motivierte Dame gab der Anti-Porno-Lobby NCOSE (National Center on Sexual Exploitation) auch ihren Namen.
Vorher hieß die Bewegung Morality in Media. Ms. Hawkins schießt bei der Suche nach Bösewichten allerdings gerne mal über das Ziel hinaus. Zum Beispiel wurden von ihr schon Mainstream Magazine wie Sport Illustrated oder Cosmopolitan als Pornografie bezeichnet.
Der Sinn und Unsinn solcher Aktionen
Wenn manche Gruppierungen für mehr Schutz im Internet plädieren, ist dagegen erst einmal nicht auszusetzen. Immerhin gibt es tatsächlich Frauen, die sich ungewollt auf Webportalen der Pornobranche wiederfinden. Denen muss natürlich geholfen werden. Ob es deswegen gleich wieder neuer Gesetzte bedarf, steht auf einem anderen Blatt. Bei Gruppierungen wie der Anti-Porno-Lobby NCOSE stellt sich die Frage, wie sie mit einem möglichen Sieg umgehen.
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Werden sie sich zufrieden zurücklehnen, oder mit Élan die nächste Gesetzesänderung einfordern? Vor allem bei starkem Eifer mit religiösen Hintergrund ist Vorsicht geboten. Es nicht noch nicht allzu lange her, dass man aufgrund des Corona Viruses die Verbreitung von Pornos verbieten wollte. Richtig gelesen. Es macht zwar keinen Sinn, wurde aber genauso wie das Tempolimit für die Autobahn eingefordert. Wegen Corona, versteht sich.
Von daher sind Forderungen solcher Leute immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn der Beweggrund grundsätzlich richtig ist. Wir dürfen gespannt bleiben, was und noch alles aus dem Bundesstaat von Gods own Country erwartet.