Im­mer mehr weib­li­che Co­me­di­ans en­tern die Bühne

Jetzt wird es lus­tig bei uns, denn im fol­gen­den Ar­ti­kel geht es um Co­me­dy. Nicht um ir­gend­ei­nen Kla­mauk, son­dern spe­zi­ell um den von weib­li­chen Co­me­di­ans. Die Bran­che wird, wie so vie­le, noch von Män­nern do­mi­niert. Stand-up-Co­me­di­ans wie An­ni Preuß wol­len das än­dern und wer­den nicht mü­de, da­für laut­stark auf die Büh­ne zu gehen.

Aus "Ja und wei­ter" wird "Ja und Weiber"

Die Idee kommt aus Mün­chen. In der "Holz­kra­nich" Bar in Schwa­bing Ste­hen re­gel­mä­ßig Co­me­di­ans auf der Büh­ne. Nun wur­de dort un­ter dem Mot­to "Ja und Wei­ber" ei­ne Ver­an­stal­tung ins Le­ben ge­ru­fen, in de­nen aus­schließ­lich weib­li­che Co­me­di­ans die Büh­ne en­tern. Un­ter ih­nen auch die sym­pa­thi­sche Blon­di­ne An­ni Preuß.

Di­rekt zu Mia Ju­li­as Show

Die Deutsch­leh­re­rin kann ex­zel­lent mit Wor­ten um­ge­hen, was ihr auf der Büh­ne sehr zu Gu­te kommt. Es sind ta­len­tier­te Mä­dels wie An­ni Preuß, wel­che die Frau­en­quo­te in der Co­me­dy-Sze­ne auf an­ge­neh­me Wei­se nach oben korrigieren.

Amü­san­te Anzüglichkeiten

Wenn es um wit­zig um­ge­setz­te, schlüpf­ri­ge The­men geht, ste­hen weib­li­che Co­me­di­ans wie An­ni Preuß ih­ren männ­li­chen Kol­le­gen in nichts nach. Im Ge­gen­teil. Denn als Frau kann man hier ganz an­ders aus dem Näh­käst­chen plau­dern. Zum Bei­spiel über die all­seits un­be­lieb­ten Dick Pics. Fast je­de Frau hat schon wel­che be­kom­men, kaum ei­ne möch­te wirk­lich wel­che er­hal­ten. War­um sich al­so nicht über so et­was vor Pu­bli­kum lus­tig ma­chen? Ei­ne bes­se­re Me­tho­de, es den Ver­sen­dern die­ser Schmud­del­fo­tos heim­zu­zah­len, gibt es wohl kaum. Die­se und an­de­re an­züg­li­che Ge­ge­ben­hei­ten wer­den von den Ko­mi­ke­rin­nen vor­ge­tra­gen, so dass je­de Frau im Pu­bli­kum wis­send nickt. Nur um im nächs­ten Mo­ment, auf­grund der saf­ti­gen Poin­te, laut­hals los­la­chen zu müssen.

Oder wenn laut­hals über den schwu­len Kö­nig Fritz von Preu­ßen ge­lacht wird. (An­ni) Preuß und Preu­ßen passt da gleichermaßen.

Das Kon­zept kommt gut an

Es be­schleicht ei­nen das Ge­fühl, dass das La­chen des Pu­bli­kums ir­gend­wie hel­ler klingt als sonst. Ei­gent­lich kein Wun­der, da der Frau­en­an­teil bei ei­nem "Ja und Wei­ber" Abend eben­falls hö­her ist als ge­wöhn­lich. Die an­we­sen­den Zu­schau­er fei­ern auf je­den Fall die Co­me­di­ans des Abends und de­ren Programme.

Deut­sche Erotikcomedy

Bleibt zu hof­fen, dass sich die­ses Kon­zept wei­ter her­um­spre­chen und mehr Lo­ca­ti­ons dem Bei­spiel des "Holz­kra­nich" fol­gen wer­den. Noch im­mer trau­en sich vie­le weib­li­che An­fän­ge­rin­nen der Stand-up-Co­me­dy Bran­che nicht, vor Pu­bli­kum auf­zu­tre­ten. Ein Abend, an dem aus­schließ­lich Frau­en auf­tre­ten, könn­te Ab­hil­fe schaf­fen. Schließ­lich fühlt man sich un­ter Gleich­ge­sinn­ten am wohls­ten. Vor al­lem, wenn sich die jun­gen Künst­le­rin­nen bei ei­ner sol­chen Ver­an­stal­tung vor­ab tref­fen und un­ter­ein­an­der aus­tau­schen können.

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So kön­nen Tipps wei­ter­ge­ge­ben und Ner­vo­si­tä­ten ab­ge­baut wer­den. Die Mä­dels wer­den ru­hi­ger, was sich po­si­tiv auf ih­ren Auf­tritt aus­wirkt. Das Pu­bli­kum hat eben­falls ei­nen Vor­teil da­von, näm­lich mehr Spaß. Und Leu­te, die Spaß ha­ben, kom­men wie­der. Das weiß auch der Be­trei­ber vom "Holz­kra­nich".

Brau­chen wir ei­ne Frau­en­quo­te in der Comedy-Szene?

Selbst­ver­ständ­lich ist es schön, wenn sich mehr Frau­en auf die Büh­ne trau­en. Die Ero­tik-Co­me­dy-Bran­che hät­te au­to­ma­tisch mehr Ab­wechs­lung und man­che The­men sind aus weib­li­cher Sicht ge­wiss noch wit­zi­ger als vom männ­li­chen Stand­punkt aus.
Doch be­darf es tat­säch­lich ei­ner Re­gu­lie­rung? Wä­re es nicht scha­de, wenn ta­len­tier­ten Ko­mi­kern Auf­trit­te ab­ge­sagt wer­den, nur weil das Kon­tin­gent an männ­li­chen Gäs­ten be­reits er­schöpft ist?

Ent­schei­den soll­te das Pu­bli­kum. Co­me­di­ans, die uns zum La­chen brin­gen wer­den mit ent­spre­chen­dem Ap­plaus be­lohnt und dür­fen ger­ne er­neut auf­tre­ten. Egal ob männ­lich oder weiblich.