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Es muss nicht immer die blaue Pille sein
Wer an Mittel zur Behandlung von Erektionsstörungen denkt, dem kommt zuerst sicher die ikonische blaue Pille Viagra mit dem Wirkstoff Sildenafil in den Sinn. Es gibt aber nicht nur sehr ähnliche Medikamente wie Cialis, sondern viele andere Wirkstoffe, Ansätze und Naturheilmittel. Hier finden Sie einige Informationen zu verschiedenen Alternativen zu Viagra.
Untersuchungen zeigen, dass alleine in Deutschland bis zu sechs Millionen Männer Erektionsstörungen haben. Die Häufigkeit von Potenzproblemen nimmt zwar mit dem Alter zu, sie betreffen aber auch junge Männer.
Alternative Tabletten
Orale Medikamente sollten der erste Ansatz zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion sein. Viagra ist wirksam, weil es die Wirkung von Phosphodiesterase Typ 5 (PDE5) verlangsamt. Das führt dazu, dass das Blut nicht so schnell aus dem Penis abfließt, wodurch es leichter wird, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten.
Andere verschreibungspflichtige PDE5-Hemmer sind:
Tadalafil: Erhältlich unter den Markennamen Adcirca und Cialis. Man nimmt es eine bis zwei Stunden vor dem Sex ein. Cialis wird oft „die Wochenendpille“ genannt, weil es 24 – 36 Stunden lang wirken kann.
Vardenafil: Dieses Medikament, das unter den Markennamen Levitra und Staxyn verkauft wird, ist als Tablette und als Schmelztablette erhältlich. Es wird eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen und kann bis zu sieben Stunden lang wirksam sein.
Avanafil: Als Stendra vermarktet, wird dieses Medikament 15–30 Minuten vor dem Sex eingenommen und kann bis zu sechs Stunden wirken.
Injektionen
Eine Alternative zu Tabletten sind Medikamente wie Alprostadil, Papaverin und Phentolamin, die man direkt in die Seite oder den Ansatz des Penis injiziert. Diese Mittel helfen dabei, eine Erektion zu bekommen und sind bis zu 40 Minuten lang wirksam, indem sie die Blutgefäße erweitern.
Diese Mittel sind sehr effizient und sie wirken sehr schnell. Der Nachteil sind Nebenwirkungen wie Schwellungen, Schmerzen und Brennen.
Urethrale Zäpfchen
Der Wirkstoff Alprostadil lässt sich auch als sehr kleine Zäpfchen in die Harnröhre einführen, was nach ungefähr zehn Minuten zu einer Erektion führt, die bis zu eine Stunde lang anhalten kann.
Auch diese Methode wirkt sehr schnell, allerdings ist die Erfolgsquote nicht so hoch wie bei anderen Methoden.
Testosteron-Ersatzpräparate
Ein Arzt kann diese Methode empfehlen, wenn er glaubt, dass die erektile Dysfunktion mit einem niedrigen Testosteronspiegel zusammenhängt. Synthetisches Testosteron kann in Form von Pillen, Pflastern und Injektionen eingenommen werden. Dadurch bekommt man mehr Energie, Muskeln und eine gesteigerte Libido. Synthetisches Testosteron kann aber auch zu unerwünschten körperlichen Veränderungen führen.
Penispumpen
Wenn man aus verschiedenen Gründen keine Pillen schlucken und sich keine Wirkstoffe injizieren will, könnte eine Penispumpe eine Alternative sein. Diese Vakuum-Erektionshilfen sind hohle Röhren, die an eine Pumpe angeschlossen werden. Sie saugen Blut in den Penis.
Danach kann man einen Spannring anlegen, um die Erektion eine Zeit lang aufrechtzuerhalten. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie keine Nebenwirkungen hat. Bei unsachgemäßer Anwendung besteht allerdings eine Verletzungsgefahr.
Penis-Implantate
Die Implantate sind aufblasbare oder biegsame Stäbe, die ein Chirurg in die Erektionskammern des Penis einpflanzt. Ärzte empfehlen diese drastische Methode in der Regel nur als letzten Ausweg. Ein solches Implantat hat immerhin den Vorteil, zuverlässig zu wirken. Nachteile sind eine lange Erholungszeit und Risiken wie Infektionen und Verletzungen.
Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel
Sehr viel weniger invasiv sind pflanzliche Behandlungen, die oft schon seit Jahrtausenden bekannt sind. Dazu gehören das Hormon DHEA, die stärkende Wurzel Ginseng aus der fernöstlichen Medizin, die Aminosäure L‑Arginin, Ginkgo, Yohimbin und viele andere Stoffe mehr. Laut Studien gibt es Hinweise auf die Wirksamkeit einiger dieser Arzneien, etwa des roten Ginseng.
Änderungen des Lebensstils als Alternative zu Viagra
Zu guter Letzt soll noch erwähnt werden, dass auch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Sport, sowie der Verzicht auf Alkohol und Drogen helfen können, eine erektile Dysfunktion zu behandeln.