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Aus Thorsten wird Lena, aus Michael wird Michaela
Wie Transfrauen einen neuen Namen finden
Sie sind meist schillernde Gestalten, doch oft dauert es viele Jahre, bis Transfrauen ihre Veranlagung offen leben. Das bringt zahlreiche Veränderungen: ein neuer Körper, ein neuer Look. Fehlt nur noch der passende Name. Welche Namen bei Transfrauen beliebt sind und warum, das wurde nun erforscht.
Ein neuer Name ist wie ein neues Leben
Jeder hat einen Namen und identifiziert sich normalerweise damit. Mein Name, das bin ich. Wie sieht es aber aus mit Menschen, die sich in einen falschen Körper geboren fühlen? Wenn Transfrauen beginnen, ihre Veranlagung zu leben, passt der alte Name irgendwann nicht mehr. Der Körper wird verändert, die ganze alte Existenz fliegt über Bord. Sie verwandeln sich oft in umwerfende Schönheiten mit ausgefallenen und extravaganten Outfits, bei denen die Männerwelt ins Staunen kommt. Wird diese Verwandlung für jeden deutlich sichtbar, ist es Zeit für einen neuen Namen. Ein Ausdruck eigener Identität.
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Die Umbenennung setzt ein deutliches Statement nach außen und schafft endlich die lang ersehnte Normalität, um so leben zu können wie gewünscht – oder zumindest ziemlich nah dran.
Unterschiede zwischen Transfrauen und ‑männern bei der Namenswahl
Laut Befragung zeigten sich bei der Namenswahl überraschende Unterschiede zwischen Transfrauen und -männern. Transfrauen bevorzugen demnach betont weiblich klingende Namen, also Namen mit weichen Endungen wie Maria oder Lena im Gegensatz zu Britt oder Ruth. Transmänner hingegen schätzen eher die Unauffälligkeit und wählen Namen, die zur Zeit im Trend liegen. Eine weitere Besonderheit: Transfrauen geben sich gerne ausgefallene Namen wie Sky oder Deborah, bevorzugt aus dem englischen Sprachraum. Gerade Transfrauen, die verführerisch mit ihrer Rolle spielen und sich gerne sexy in Szene setzen, schätzen außergewöhnliche Namen.
Rücksicht auf die Familie
Von Wichtigkeit ist bei der Namenswahl laut Studie der Bezug zur Familie. Viele Eltern müssen erstmal akzeptieren, dass mit ihren Kindern "etwas nicht stimmt". Legt ein Kind seinen alten Namen ab, können Eltern das als kränkend empfinden. Viele Transfrauen binden deshalb die Familie bei der Namensfindung mit ein und holen sich das Einverständnis ihrer Angehörigen. Ein Hinweis, dass sie trotz aller Veränderungen Teil der Familie bleiben möchten – auch und gerade als transsexuelle Menschen.
Eine Möglichkeit: der Zweitname
Eng mit der Familie hängt zusammen, dass Transfrauen weitaus häufiger zwei oder mehr Vornamen tragen als der Rest der Bevölkerung. Aus Rücksicht der Familie gegenüber wird als Zweitname oft ein Name gewählt, der den Angehörigen gefällt. Der erste Name ist dann der eigene Wunschname.
Gesetzliche Hürden für Transmenschen
Die meisten Transfrauen machen es offiziell und lassen gesetzlich ihren Namen ändern. Er steht dann im Ausweis, der zum Dokument einer abgeschlossenen Verwandlung wird. Erst wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, fühlen sich transsexuelle Menschen wirklich vollwertig. Wenn von außen anerkannt wird, wer sie sind – und dies fängt eben schon beim Namen an.
Die Hürden dafür sind hoch: Laut Gesetzgeber muss seit 3 Jahren nachweislich der Zwang bestehen, eine andere Geschlechtsidentität zu leben. Viele empfinden diese Gesetzesformulierung als diskriminierend, da sie sich nicht als kranke Menschen sehen. Die große Mehrheit geht dennoch diesen Weg.
Nenn mich bei meinem Namen!
Ist die Umbenennung einmal vollzogen, möchten Transfrauen auch mit ihrem neuen Namen angesprochen werden. Bei frischen Bekanntschaften ist das weiter kein Problem, nur dem alten Umfeld bereitet die Umgewöhnung oft Schwierigkeiten. Dabei sind Transfrauen auf einem guten Weg, gesellschaftlich stärker anerkannt zu werden. Dank einer vermehrten Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, eine Transsexuelle schaffte es sogar in den Playboy, steigt die allgemeine Akzeptanz. So mancher Mann träumt von einem Treffen mit einem Transgirl oder einer Transfrau, wie immer sie auch heißen mag.