BDSM trotz Be­hin­de­rung – Ei­ne Be­trof­fe­ne erzählt

BDSM trotz Behinderung – Eine Betroffene erzählt
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Nach ei­ge­ner Aus­sa­ge ist sie schüch­tern (nur nicht in den Lola­Loh­se Por­nos) und wird bei Ge­sprä­chen mit Män­nern sehr schnell ner­vös. Da­her fiel es ihr in der Ver­gan­gen­heit nicht leicht, neue Be­kannt­schaf­ten zu schlie­ßen. Doch mitt­ler­wei­le be­kommt die ge­lern­te Bä­cke­rin die Sa­che mit dem Sex bes­tens gebacken.

Auf­ge­ben aus­ge­schlos­sen: BDSM trotz Behinderung

Sil­ke* ist 26 Jah­re alt und sitzt im Roll­stuhl – quer­schnitts­ge­lähmt ab dem Be­cken ab­wärts. Es war der Win­ter 2009, als die Stra­ßen in Bie­le­feld glatt wa­ren und die da­mals ge­ra­de 17jährige Schü­le­rin über die Stra­ße hech­te­te, um ih­ren Bus noch zu er­wi­schen. Plötz­lich schleu­der­te ein Au­to auf sie zu, dem auf der Kreu­zung die Vor­fahrt ge­nom­men wur­de. Heu­te spricht sie mit Ero­ni­te über BDSM mit Be­hin­de­rung, Fes­sel­tech­ni­ken und Breathplay.

Se­xua­li­tät mit Einschränkungen

Sil­ke lag sie­ben Mo­na­te im Ko­ma, er­litt meh­re­re Rip­pen­brü­che, ein Knie war zer­trüm­mert. Doch schlim­mer noch – ihr Rü­cken­mark war ver­letzt wor­den. Ih­re Bei­ne konn­te sie fort­an nicht mehr bewegen.

BDSM trotz Behinderung – Eine Betroffene erzähltWenn die ge­lern­te Au­ßen­han­dels­kauf­frau aus Ost­west­fa­len am Un­fall­ort vor­bei­rollt, kom­men all die Er­in­ne­run­gen an die Zeit nach dem Ko­ma wie­der hoch. Als sie er­fuhr, daß sie nie wie­der wür­de ei­gen­stän­dig ge­hen kön­nen. Die Wut auf den Au­to­fah­rer, der sei­nen Wa­gen nicht un­ter Kon­trol­le hat­te. Der Är­ger über sich selbst, dass sie noch un­be­dingt schnell über die Stra­ße ren­nen muss­te. Zwei Selbst­mord­ver­su­che hat Sil­ke be­reits hin­ter sich. Ei­nen zwei Mo­na­te nach­dem ihr die schreck­li­che Dia­gno­se er­öff­net wur­de. Da lag sie noch in der Kli­nik. Und den zwei­ten dann vor fünf Jah­ren in der Ta­ges­kli­nik. Beim ers­ten schluck­te sie ganz klas­si­sche ei­ne Über­do­sis Schlaf­mit­tel, aber im Kran­ken­haus wur­de das Pfle­ge­per­so­nal schnell auf sie auf­merk­sam. Beim an­de­ren Sui­zid­ver­such fuhr sie mit ih­rem Roll­stuhl in ei­nen See, ver­such­te zu er­trin­ken, doch auf­merk­sa­me Pas­san­ten zo­gen sie recht­zei­tig aus dem kal­ten Wasser.

Heu­te ist Sil­ke mit ei­nem Fran­zo­sen ver­hei­ra­tet und in ih­rer kin­der­lo­sen Ehe mehr als glück­lich. "Ich ha­be den ver­ständ­nis­volls­ten Ehe­mann ge­fun­den, den man sich vor­stel­len kann.", er­zählt sie uns mit ei­nem Strah­len im Ge­sicht. Und fügt lei­se, aber mit ei­nem Au­gen­zwin­kern hin­zu: "Und ei­nen ein­fühl­sa­men Dom." Die Frau mit dem blon­den Pfer­de­schwanz ist be­ken­nen­de An­hän­ge­rin des BDSM (Sa­do­ma­so­chis­mus). Sie selbst be­zeich­net sich als de­vo­te Skla­vin. Nichts deu­tet mehr hin auf ih­re psy­chi­schen Pro­ble­me, die sie noch bis vor drei Jah­ren hat­te. Ihr Part­ner gibt ihr Halt, macht ihr Mut, hört ihr zu.

Sie wirkt fröh­lich, er­scheint gut­ge­launt zu un­se­rem In­ter­view. Sie bit­tet uns vor­her, ih­ren rich­ti­gen Na­men nicht zu nen­nen und auf den Fo­tos ihr Ge­sicht nicht zu zei­gen. Na­tür­lich kom­men wir die­sem Wunsch nach. Als wir sie vor ei­nem hal­ben Jahr frag­ten, ob wir sie zum The­ma "BDSM und Be­hin­de­rung" vor­stel­len und be­fra­gen dürf­ten, wil­lig­te sie so­fort ein. Wir tra­fen sie im Bie­le­fel­der Ca­fé Thu­mel zu Kaf­fee und Kuchen.

Ero­ni­te  Sil­ke, wir dan­ken dir sehr herz­lich, dass du un­se­re Ein­la­dung zum In­ter­view an­ge­nom­men hast. Wir hat­ten be­fürch­tet, du wür­dest viel­leicht ab­leh­nend re­agie­ren bei ei­ner solch doch nicht ganz all­täg­li­chen An­fra­ge. Wir freu­en uns, dass es dir heu­te so gut geht.
Sil­ke  Ja, heu­te gibt's kei­ne Schlaf­ta­blet­ten mehr zum Mit­tag­essen. Aber viel­leicht fah­re ich nach­her zum See. Kei­ne Sor­ge, nur zum Ent­span­nen. (Sie lacht) Als Eu­re An­fra­ge kam, ha­be ich kei­ne Se­kun­de ge­zö­gert. Ich möch­te an­de­ren Men­schen mit Be­hin­de­run­gen Mut ma­chen, zu ih­rer Se­xua­li­tät zu ste­hen. So wie ich das auch tue. Es soll­te kein Hin­der­nis sein und erst recht kein Ta­bu. Den­noch sto­ße ich in der Sze­ne oft auf Ab­leh­nung, da­her zie­hen wir jetzt üb­ri­gens auch nach Süd­frank­reich, in die Hei­mat mei­nes Man­nes. Dort kennt mich nie­mand und die Men­schen sind offener.

Ero­ni­te  Das sind ja Neu­ig­kei­ten! Wann geht es denn los?
Sil­ke  Es ist be­reits al­les vor­be­rei­tet, die Mö­bel­spe­di­ti­on kommt in drei Wo­chen und ver­lädt un­ser gan­zes Um­zugs­gut. Wir zie­hen in die Pro­vence. Mein Mann Alex­and­re stammt aus ei­nem Dörf­chen bei Aix-en-Pro­vence. Ich war noch nie dort, ha­be mir aber al­le Vi­de­os und Fo­tos an­ge­se­hen, die ich fin­den konn­te. Ei­ne wun­der­schö­ne Land­schaft. Ich ge­he da­von aus, dass ich dort auch als "Rol­li" klar­kom­me und Wert­schät­zung erfahre.

Sil­ke gibt Aus­kunft über BDSM mit Behinderung

Ero­ni­te  Sil­ke, dein dra­ma­ti­scher Un­fall liegt in­zwi­schen über zehn Jah­re zu­rück. Hast du dich an den Roll­stuhl ge­wöhnt, oder ist er wei­ter­hin ein Fremd­kör­per für dich?
Sil­ke  Ich neh­me ihn als das, was er ist: als Hilfs­mit­tel. Er un­ter­stützt mich da­bei, von A nach B zu kom­men, und er er­setzt mei­ne Bei­ne. Ich ha­be ein neu­tra­les Ver­hält­nis zu mei­nem Rollstuhl.

Ero­ni­te  Aber er er­laubt dir auch, BDSM trotz Be­hin­de­rung zu prak­ti­zie­ren. Magst du uns er­zäh­len, wie SM mit ei­ner be­hin­der­ten Frau läuft?
Sil­ke  Ich bin aus­ge­prägt de­vot ver­an­lagt, Alex­and­re ist ein be­ken­nend do­mi­nan­ter Mann. In­so­fern ha­ben wir uns ge­sucht und ge­fun­den. Wir er­gän­zen uns als Dom und als Sub per­fekt. Ich war an­fangs gänz­lich un­er­fah­ren und konn­te mir nicht vor­stel­len, wie die­se Form von Sex für mich als Skla­vin mög­lich sein soll­te. Ob­wohl ich die Lust dar­auf ganz stark spürte.

Ero­ni­te  Hat dich dein Ehe­mann ein we­nig gepusht?
Sil­ke  Das wür­de ich so nicht sa­gen. Er hat mich eher ge­lockt. Manch­mal er­wähn­te er, dass SM mit Be­hin­de­rung mög­lich ist – und wie wun­der­bar es da­bei ab­ge­hen könn­te. Ich ha­be zwar die Oh­ren ge­spitzt und die Fan­ta­sien da­zu ge­nos­sen, aber prak­tisch ran­ge­traut ha­be ich mich erst nach Mo­na­ten. Und sie­he da: BDSM trotz Be­hin­de­rung ist mög­lich. (Sie lä­chelt). Und ganz, ganz toll!

Ero­ni­te  BDSM mit Be­hin­de­rung – wie sol­len wir uns das vor­stel­len? Bist du die Skla­vin, die nicht da­von­lau­fen kann und al­le Be­feh­le ih­res Meis­ters un­ter­wür­fig ausführt?
Sil­ke  Das geht schon ziem­lich in die rich­ti­ge Rich­tung. Aber wir ha­ben na­tür­lich Ab­spra­chen. Und ein Stopp­wort, wenn Alex­and­re mal über die Strän­ge schlägt. Ist erst zwei Mal vor­ge­kom­men. Ich muss­te mich aber nicht fürch­ten, nur um ein Stopp bit­ten. Das macht man ver­bal, eben mit Safe­word. Oder durch Tap­pen, Ab­klop­fen auf deutsch. Doch um eu­re Fra­ge ge­nau­er zu be­ant­wor­ten: Bei ei­nem Breath­play – al­so mit Atem­kon­trol­le – muss er sich bei mir schon et­was vor­se­hen und kann nicht in die Vol­len ge­hen. Wir lie­ben es bei­de ab­so­lut, ihm die Kon­trol­le über mei­nen Atem zu über­las­sen. Das hat viel mit Ver­trau­en und Hin­ga­be zu tun.

Ero­ni­te  Das klingt sehr in­ter­es­sant. Bei euch geht BDSM trotz der Be­hin­de­rung al­so weit über Bon­da­ge & Co. hinaus?
Sil­ke  Stimmt. Wir sind bei­de von Na­tur aus neu­gie­rig und mu­tig, den­ke ich. Mei­ne Ri­si­ko­be­reit­schaft ist na­tür­lich ein­ge­schränkt. Dar­auf müs­sen wir al­les ab­stim­men, was wir an BDSM und Fe­tisch aus­pro­bie­ren und beibehalten.

BDSM trotz Be­hin­de­rung: Atemkontrolle

Ero­ni­te  Uns in­ter­es­sie­ren auch die De­tails. Ei­ne Fra­ge zwi­schen­durch: Spielt sich al­les aus­schließ­lich zwi­schen dir und dei­nem Ehe­mann ab? Sind ge­le­gent­lich auch an­de­re Per­so­nen beteiligt?
Sil­ke  Ihr habt den Na­gel auf den Kopf ge­trof­fen. Ich kann mir gut vor­stel­len, auch die Die­ne­rin zwei­er oder meh­re­rer Her­ren zu sein. Da gibt es bei Alex­and­re noch ei­ne Schran­ke. Er wie­der­um hät­te Lust auf mehr als ei­ne Skla­vin. Was ich ver­ste­he, aber nicht un­be­dingt bil­li­ge. Wir dis­ku­tie­ren die­sen Punkt noch, aber ich weiß schon, wer der Sie­ger sein wird. Alex­and­re kennt in sei­ner Hei­mat Leu­te, die eben­falls BDSM trotz Be­hin­de­rung prak­ti­zie­ren. Viel­leicht er­ge­ben sich dar­aus neue Kon­stel­la­tio­nen. Ich be­mü­he mich um Auf­ge­schlos­sen­heit, so weit es mir mög­lich ist.

Ero­ni­te  Toll, wie of­fen du bist. Be­stimmt gibt es auch Schwie­rig­kei­ten bei SM mit ei­ner be­hin­der­ten Frau, oder?
Sil­ke  Klar, ich ha­be ja kei­ne Kraft in den Bei­nen, spü­re sie nicht ein­mal. Will ich Qua­len lust­voll er­lei­den, müs­sen die mei­nen Leib und mei­ne Ar­me be­tref­fen. Den Kopf schüt­ze ich meis­tens mit ei­ner ro­bus­ten Ganz­kopf­mas­ke. Ich ver­ra­te euch aber nicht, wie die aus­sieht be­zie­hungs­wei­se was ich da­mit darstelle.

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Ero­ni­te  Gibt es be­stimm­te Out­fits, die du für BDSM bevorzugst?
Sil­ke  Schon, La­tex geht im­mer. (Sie ver­dreht die Au­gen). Bei der Atem­kon­trol­le bei­spiels­wei­se wird ja mein Atem ex­trem ein­ge­schränkt. Die­se Form von BDSM kann trotz Be­hin­de­rung aus­ge­übt wer­den. Ich hel­fe nach, in­dem ich sehr en­ge Kla­mot­ten an­zie­he. Alex­and­re hilft mir ge­le­gent­lich, ein Mie­der oder ein Kor­sett an­zu­le­gen. Er hat mei­nen Ober­kör­per auch schon mit Stoff oder mit Fo­lie um­wi­ckelt. Das Ein­at­men lässt sich au­ßer­dem durch ent­spre­chen­de Hals­bän­der er­schwe­ren. Wir ha­ben auch schon ei­nen Kne­bel zum Auf­pum­pen und ver­schie­de­nen Wür­ge­tech­ni­ken aus­pro­biert. Mehr möch­te ich zu die­sem The­ma aber lie­ber nicht of­fen­ba­ren. Schließ­lich gel­ten Breath­plays vor dem deut­schen Ge­setz als sit­ten­wid­rig. Na ja, stren­ge Atem­kon­trol­le ist tat­säch­lich nicht ganz un­ge­fähr­lich. Man muss ein­an­der vor­be­halt­los vertrauen.

Fes­seln­de Spie­le mit Bewegungseinschränkung

Ero­ni­te  Das war ja nun schon ein tie­fer und in­ti­mer Ein­blick. Für uns ist das al­les sehr in­for­ma­tiv. Und wir hof­fen, es füh­len sich auch an­de­re auf­ge­ru­fen, über ih­re Er­fah­run­gen mit BDSM trotz Be­hin­de­rung zu be­rich­ten. Wenn du magst, er­zäh­le uns doch et­was über Fes­sel­spie­le. Ge­hö­ren die zu eu­rem Pro­gramm, und wie ge­stal­tet ihr sie?
Sil­ke  Es klingt der­be, ist es aber nicht: Alex­and­re hängt mich gern in ei­ner Lie­bes­schau­kel auf, so in der Waa­ge­rech­ten. Dann füh­le ich mich, als wür­de ich schwe­ben. Al­ler­dings schmer­zen die Sei­le, die Le­der­bän­der oder dün­nen Ket­ten, die er ver­wen­det. Sie gra­ben sich wäh­rend der Bon­da­ge bei je­der Schwin­gung in mei­ne Haut. Ich ver­ge­he da­bei, echt…

Ero­ni­te  Die Fra­ge ist in­dis­kret, aber viel­leicht magst du ja ant­wor­ten: Wie ver­hält sich dein Part­ner in so ei­ner Situation?
Sil­ke  Er ist wahn­sin­nig er­regt. Ich muss ihn manch­mal mit dem Mund be­frie­di­gen. Oder er hält mir erst ei­nen Fuß und dann sei­nen Pe­nis hin. Ganz ver­schie­den, Alex­and­re über­rascht mich im­mer wie­der. Manch­mal be­trei­ben wir auch nur "Mi­ni-Bon­da­ge", wie wir das nen­nen. Dann bin­det mir mein Mann die Hand­ge­len­ke zu­sam­men und ver­setzt mir klei­ne Na­del­sti­che an der Brust oder am Bauch.

Ero­ni­te  Du hast be­stimmt ein sehr fei­nes Empfinden?
Sil­ke  Ich den­ke schon. Seit­dem ich im Roll­stuhl sit­ze, bin ich viel sen­si­bler ge­wor­den, was Haut­kon­takt an­geht. Und Alex­and­re hat wirk­lich be­gna­de­te Hän­de. Die kön­nen zart und hart, und dar­auf ste­he ich total.

Tipps für SM mit ei­ner be­hin­der­ten Frau

Ero­ni­te  Vie­le User wer­den sich von dei­nen Aus­sa­gen an­ge­spro­chen füh­len. Hast du spe­zi­el­le Tipps für Frau­en mit Bewegungseinschränkungen?
Sil­ke  Du wirst ja grund­sätz­lich kein an­de­rer Mensch, weil du auf den Roll­stuhl an­ge­wie­sen bist. Aber du ver­än­derst dich schon we­sent­lich in ei­ni­gen Punk­ten, bei­spiels­wei­se in Sa­chen Un­ter­neh­mungs­lust. Je­den­falls geht es mir so. Or­te, wo sich vie­le Leu­te auf­hal­ten, ir­ri­tie­ren mich. Ich er­le­be mei­ne Aben­teu­er lie­ber in ei­ner ver­trau­ten Um­ge­bung. Mein ers­ter Tipp: an der fri­schen Luft. BDSM trotz Be­hin­de­rung im Frei­en, das ist der Bur­ner, sa­ge ich euch.

Lese-Tipp für dich von EroniteLies auch: Lust­vol­le Atem­kon­trol­le: Wür­gen bis zur Ohnmacht

Ero­ni­te  Und wie lässt sich am bes­ten die Scheu über­win­den, Sex mit ei­ner be­hin­der­ten Frau zu haben?
Sil­ke  Ihr müsst euch mö­gen, euch ero­tisch fin­den, euch im­mer wie­der an­tör­nen. Mit Wor­ten, mit Ges­ten. Dann ver­gesst ihr ir­gend­wann das Han­di­cap, je­den­falls zeit­wei­se. Und habt ihr erst ein­mal die Kom­bi SM mit Be­hin­de­rung und ein paar hef­ti­ge ge­mein­sa­me Or­gas­men er­lebt, schweißt euch das un­glaub­lich zu­sam­men. Män­ner trau­en es sich even­tu­ell nicht zu, ei­ne be­hin­der­te Frau an­zu­bag­gern. Oder sie ha­ben Sa­chen mit ihr im Sinn, die sie sel­ber grenz­wer­tig fin­den. Ich weiß es nicht so ge­nau. Bei Alex­and­re und mir war es Lie­be auf den ers­ten Blick – von bei­den Seiten.

Sil­ke und Alex­and­re prak­ti­zie­ren BDSM trotz Behinderung

Ero­ni­te  Hat BDSM trotz Be­hin­de­rung eu­re Be­zie­hung gefestigt?
Sil­ke  Hun­dert­pro­zen­tig. Je mehr Ge­heim­nis­se und Ab­grün­de ein Paar mit­ein­an­der teilt, des­to stär­ker wird das Zu­sam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl. Dass wir uns an BDSM trotz Be­hin­de­rung her­an­ge­wagt ha­ben, wur­de zum Fun­da­ment un­se­rer Part­ner­schaft. Wir le­ben uns mit­ein­an­der aus und wir er­le­ben uns ge­gen­sei­tig in un­ge­wöhn­li­chen Mo­men­ten. Ich möch­te die­se spe­zi­el­len Au­gen­bli­cke der Lust nicht mis­sen. Und ich kann mir ein Le­ben oh­ne BDSM trotz Be­hin­de­rung und oh­ne Alex­and­re gar nicht mehr vor­stel­len. Mei­ne frü­he­re Le­bens­angst ist wie weggeblasen.

Ero­ni­te  Dan­ke für die­ses be­son­de­re In­ter­view. Sil­ke, wir wün­schen dir al­les Gu­te und viel Glück in der Provence!
Sil­ke  Ich dan­ke euch und wer­de wei­ter­hin öf­ter mal bei eu­rem Ero­tik­ma­ga­zin reinschauen.

Hast du auch et­was zu berichten?

An die­ser Stel­le kom­men BDSM­ler zu Wort, die auf ir­gend­ei­ner Wei­se phy­si­sche und oder psy­chi­sche Han­di­caps, Be­hin­de­run­gen, Krank­hei­ten, chro­ni­sche Krank­hei­ten, Stoff­wech­sel­stö­run­gen oder an­de­re Ein­schrän­kun­gen ha­ben. Sie er­zäh­len, wie ihr Han­di­cap ihr BDSM be­ein­flusst. Ta­bus be­kom­men im Zu­sam­men­hang mit Han­di­caps ei­ne neue Be­deu­tung. Es müs­sen teil­wei­se vie­le Ak­ti­vi­tä­ten auf die Ein­schrän­kung ab­ge­stimmt, auf man­che so­gar ganz ver­zich­tet wer­den. Trotz al­lem le­ben sie ihr BDSM und wol­len nicht dar­auf ver­zich­ten. Ei­ne Ein­schrän­kung kann aber auch ei­ne neue Per­spek­ti­ve in das Spiel brin­gen, die sich letzt­end­lich be­rei­chernd auswirkt.

Schließ­lich sind Ein­falls­reich­tum und neue Ideen wich­ti­ge Aspek­te des BDSM. Ih­re Part­ner er­zäh­len, auf was sie ach­ten müs­sen, und wie sie das Gan­ze emp­fin­den. (Lei­der ha­ben sich noch kei­ne Part­ner ge­fun­den, die dar­über be­rich­ten möch­ten, aber viel­leicht än­dert sich das jetzt und es mel­den sich ei­ni­ge über un­ser Kon­takt­for­mu­lar.)


* Na­me von der Re­dak­ti­on geändert

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