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Rudelbumsen in denkmalgeschützter Villa
Das Pornocasting in Hannover war ein voller Erfolg für alle
Vor einem Jahr haben Hera Delgado und ihre Vertrauten mich auf einem Gangbang-XXL-Casting in Dortmund als Assistenten aufgelesen. Eine schlichte „Praktikumsanfrage“ hatte zur Einladung geführt. In den darauffolgenden Monaten wurde ich zunächst Betreuer, dann Gesicht der Porno-Sparte beim Fetisch-Label Eronite.
Von dort aus ging es geradewegs in die Mitte der Erotikszene, wo man mich wohlmeinend zur Kenntnis genommen hat. Mein Glück, mein Stolz. Angekommen in der Familie Eronite.
Als Stephan Manasse, Urgestein der deutschen Porno-Industrie, mich fragt, ob denn nicht mal langsam Zeit für ein eigenes Casting wäre, bin ich zögerlich: Kostet Geld, Zeit, Werbung, Energie und soll einigen Leuten zufolge nicht mal rentabel sein. Puuh. Aber das Angebot ist verlockend: Wir haben Deutschlands größten FKK-Club, die Hannoveraner FKK-Villa zehn Stunden für uns – Villa, denkmalgeschützt, Edelbordell, Außenanlage mit Pool, zig Räume mit Whirlpools, Gartensauna und das alles zu verlockenden Konditionen. Alles klar, Hand drauf!
XXL-Casting in der FFK-Villa Hannover
Im Vorfeld das übliche Hin und Her bei der Besetzung: Schlußendlich stehen vier supersüße Damen verläßlich an unserer Seite und sind bereit für den Dreh – Lilly Ladina, Adrienne Kiss, Püppy Bella und meine gute Freundin Mini Hotcore. Alle Mädels sind Routine-Gangbangerinnen, manche von ihnen können an einem guten Abend um die fünfzig Männer klarmachen. Zittern im Vorfeld, ob wir die Bude voll kriegen. Als wir in der Villa ankommen, sind wir alle ziemlich baff. Beim Rundgang erstreckt sich ein riesiges Innen- und Außengelände vor uns: Rundtürme an einer Drehlocation?
Donnerwetter! „Ist ja wie auf St. Tropez in den Achtzigern“, staune ich. Die Location sieht aus wie ein Traumhaus. Und sie ist es auch. Ein Haus voller Träume unserer Castingteilnehmer. Für manche wird er in Erfüllung gehen. Der Traum von guten Jobs als Pornodarsteller. Andere hingegen werden leer ausgehen. Der Stärkere gewinnt. So konnten die Spiele beginnen und überall um uns herum wurde gevögelt, was das Zeug hielt. Wir schauten uns jeden potentiellen Pornodarsteller genau an und analysierten die Jungs genau.
An unserer Seite stehen eine ganze Latte von Assistentinnen und Freundinnen: Mit dabei sind meine Kamerafrauen Aniken und Laura, der Fotograf von M.S. Des1gn Mario, ein Vertreter der befreundeten Mydirtyporndate Uwe, die Darsteller Wolle Hartmann, Mike Stand und Sebastian von Romberg und noch einige mehr. An der Spitze der Bewegung: Stephan Manasse und ich. Während wir rumgeführt werden, sehen wir überall unsere Plakate auf DIN A2. Sie fügen sich ausgesprochen gut in die elegante Atmosphäre des Clubs ein. Wahnsinn, was die schon im Vorfeld für uns geleistet haben!
Uwe nimmt im Rekordtempo mit anderen AssistentInnen ID-Shots und Verträge von allen Anwesenden ein. Ungefähr 20 bis 25 Männer werden über den Tag verteilt reinschneien. Die Außentemperatur an dem Tag liegt bei etwa 25 bis 30°C – wir können froh sein, daß sich so viele Leute eingefunden haben, wo sie genausogut im Schwimmbad liegen könnten. Augenfällig: Da sind eine Reihe gut aussehender Jungs dabei. Ich baue die Brust auf, rücke die Sonnenbrille zurecht. Wir kläffen Begrüßungsworte in die Runde, erläutern den Ablauf. Die ersten Szenen beginnen schneller, als wir gucken können. Und nicht irgendwelche Szenen: Pool-Aufnahmen. Bei strahlendem Sonnenschein. Kein Spaß: mit Unterwasserkamera (siehe auch Scuba-Fetisch)! Das gibt’s nicht alle Tage. Einer unserer Kamera-Leute schwimmt allen Ernstes in Badeshorts vor einer Dreierlesbenszene auf und ab, taucht hin und wieder mit der GoPro unter. Das war Stephans Idee. Ich bin begeistert. Währenddessen bereiten wir an anderer Stelle Einzeldrehs, Gruppenaufnahmen und Orga-Angelegenheiten vor. Verträge sichten, Daten sortieren, Räume sichern, Absprachen mit den Hausverantwortlichen, dies, das. Um uns herum tänzeln die Mädchen des Hauses: Bombastische, junge Frauen mit absoluten Traumkörpern, die mit großen Augen den gut gebauten Darstellern hinterherschauen.
Atmosphäre wie auf St. Tropez
Wir drehen, drehen, drehen. Zwischenzeitlich sind bis zu sechs Kameras verschiedener Bauart gleichzeitig im Einsatz: Im Whirlpool ein Vierer MFMF, nebenan eine Duo-Szene und im hinteren Teil des Gartens Gruppensex oder eine Lesbennummer. Die Mädels verschlingen einen Mann nach dem anderen und kein einziger wird abgelehnt.
Zwischenzeitlich ist hie und da mal Leerlauf – aber Hand aufs Herz: Wir will bei dreißig Grad auch gerne dauerficken? So weit wir es im Blick haben, sind alle gut versorgt. Stephan und ich rennen zwischen den Szenen hin und her, führen Regie und Orga, nehmen ab und an selbst die Kameras in die Hand. Mir sind einige Projekte von besonderer Bedeutung. Also packe ich mir meine Akteure und jage sie in den Räumen zusammen. Keine Frage: Die Arbeit ist stressig und von Zeit zu Zeit geht es mir auf den Senkel, wenn mich die Leute als ihren privaten Datingcoach für den Tag haben wollen: „Können wir mit dem und dem Mädchen drehen?“ – „Keine Ahnung. Frag sie?!“ Mein Kontakt zu den Darstellerinnen führt mich mitunter in die merkwürdige Rolle, eine Art Vermittler zu sein für die männlichen Darsteller. Eine der wichtigsten Lektionen des Tages wird sein, daß ich diese Aufgabe nicht mehr annehme. Wer für mich als Darsteller aktiv sein möchte, sollte mit einer gehörigen Portion Charme, Kontaktfreudigkeit und bestenfalls bereits bestehenden Kontakten in der Amateurszene auftauchen. Puffmutter Rafael Santeria? Damit ist Schluss! Ich bin für meine Mädchen da, nur deswegen bleiben sie bei mir, alles andere ist Bullshit!
FKK-Villa. Was soll man sagen? Die haben sich mächtig für uns ins Zeug geworfen. Und jeder weiß, daß eine komplette Filmproduktion, zwanzig sexgeile Männer und eine Reihe Gangbangerinnen einiges an Aufwand bedeuten. Die Mädels und Jungs vom Haus sind der Wahnsinn: Kaum stellt man ein Glas leer auf den Tisch, ist es binnen Sekunden gegen ein neu eingefülltes ersetzt. Tische werden poliert, Zimmer in Minutengeschwindigkeit in Schuß gebracht, immer und überall gibt es Getränke, Obst, Snacks. Meine Hochachtung! Hier gibt es wahrlich NICHTS auszusetzen!
Zwischendrin packe ich mir die ersten Jungs auf Einzelgespräche: „Wo willst Du hin, was sind Deine Ziele? Geld, Bekanntwerden, Spaß, …?“ Das ein oder andere mal muss ich Jungs desillusionieren: Sie glauben mitunter tatsächlich, sie würden als Männer Frauengagen zu erwarten haben. Die checken gar nicht, daß sie als Kerle von den meisten Leuten jenseits ihrer Persönlichkeit betrachtet werden. Die Identität muss man sich auf unterschiedlichen Wegen aufbauen. Und: Pornodarsteller sein ist harte Arbeit, verdammt! Geduld und Ausdauer, Training und eine Menge Sozialkompetenz sind unerläßlich. Darauf muss ich pochen, wenn mir die Kerle nicht in zwei Monaten enttäuscht sein wollen. Aber hie und da gibt’s konzentriertes Zuhören und Nicken. Für die Jungs habe ich ein gutes Gefühl.
Eine DVD speziell für die Venus
Als ich zuschaue und mitschneide, während unsere Girls ihr eigenes Ejakulat und Sperma der Männer auf den Laken verteilen, drehen anderswo die Kumpanen NS-Szenen, Mini-Gangbangs und andere Spezialnummern.
Wir nähern uns dem Ende, dem großen Finale mit dem großen Gangbang im Garten: Zwanzig Männer auf vier Frauen! Sowas habe ich noch nicht selbst organisiert! Im Vorhinein belle ich die Leute an: „Ich will ein Bukkake-Finale! Es wird nicht abgespritzt, wann ihr wollt, sondern in einem gemeinsamen Zeitraum!“ – in dieser Beziehung werden mich die Leute an dem Tag enttäuschen. Jeder macht, was er will und zieht danach schleunigst mit dem Handtuch ab. Ich bin mächtig sauer! Meine Chefin hätte für so eine kollektive Nummer Schwänze abgeschnitten! Aber der Zorn verfliegt, als ich mir nach der großen Verabschiedung vor Augen halte, wie viel Material am heutigen Tag entstanden ist: Es sind hunderte Gigabyte, die sich zu diesem Zeitpunkt noch auf dutzenden Speicherkarten und Festplatten verteilen. Daraus wird eine DVD, speziell für die Venus angefertigt. Mit allen Werbemitteln, die Deutschlands größter Erotik-Messe zur Verfügung stehen: Na, wer möchte Battle?
Fazit: Noch eine Woche nach dem erfolgreichen Casting hängt mir die Dauerarbeit dieses und anderer Projekte in den Knochen. Es war ein ergiebiger Hardcore-Auftrag. Niemals, niemals, niemals wäre er so gut über die Bühne gegangen ohne unsere Freunde von der FKK-Villa Hannover, ohne unsere beeindruckend selbständigen Assistentinnen und Assistenten, ohne unseren Grafiker, unsere Werbepartner, die Darsteller, die Anwärter, das Backoffice und natürlich die vier hochklassigen Darstellerinnen!
Ich lasse die Erfahrung sacken. Kaum einen Tag nach dem Casting werde ich bereits angefragt, ob ich so ein Event nicht mal in Süddeutschland aufziehen könnte: „Niemals!!!!“ – ist meine erste Reaktion. Im Hinterkopf notiere ich bereits: „Casting-Veranstaltung in Süddeutschland“ Ich kann einfach keine Projekte ablehnen. Ich bin unendlich dankbar dafür, daß Stephan Manasse mich in diese neue Aufgabe gestoßen hat und daß meine Vorgesetzten mir den Ausflug ermöglicht haben, obwohl er einiges an betriebswirtschaftlichem Mut erfordert hat. Wir sitzen bereits an der Aufbereitung des Materials und werden in Kürze eine DVD auf den Markt schießen. Ich danke allen, wirklich allen Freundinnen und Freunden, die all das ermöglicht haben! Wir sehen uns wieder, keine Frage!
Fotos: Ms Des1gn Photography
Das Pornocasting in der FKK-Villa in Hannover kann getrost als voller Erfolg verbucht werden. Viele hübsche Mädels, eine wahnsinnig tolle Location und nicht zuletzt das Wetter, das uns mit einem Sonnenschein par excellence beglückte, rundeten dieses gelungene Event vollständig ab. Wir hätten es uns kaum besser wünschen können. Nackte Leiber, wo man hinsah. Die Geilheit, die die Teilnehmer versprühten, steckte die jungen Frauen sofort an. Selbst als die Kamera aus war, vergnügten sie sich sogar miteinander. Und das nicht nur "hinter den Kulissen", sondern einfach im Garten der Location, wo ihnen alle Castingteilnehmer bei ihrem lüsternen und lesbischen Treiben zuschauen konnten.
Den ein oder anderen Kerl winkten sie sogar heran und die, die zu den Glücklichen gehörten, durften auch mitmachen. Ein Erlebnis, das sicher viele niemals vergessen werden. Wir sagen danke (Und das ist ein sehr großes Dankeschön!) in erster Linie an Rafael Santeria und Stephan Manasse nebst Lilly Ladina, aber dennoch auch danke allen Beteiligten für einen solch famosen und zugleich supergeilen Tag in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover!