Nu­del­sup­pe statt Viagra

Wer­be­sprü­che müs­sen fet­zig und ger­ne auch ein we­nig pro­vo­kant sein. Vor al­lem müs­sen sie im Ge­dächt­nis der Leu­te hän­gen­blei­ben. Ein Schuss Ero­tik hat da­bei noch nie ge­scha­det. “Be­vor ich Dich be­su­del, Pup­pe, ess ich noch ne Nu­del­sup­pe” spielt in der glei­chen Li­ga wie “Ein­mal ge­poppt, nie mehr ge­stoppt.” Ge­ra­de so ero­ti­sche Ge­rich­te wie eben ei­ne Nu­del­sup­pe schrei­en förm­lich da­nach, se­xy be­wor­ben zu wer­den. Al­lein die Zu­be­rei­tung der Mahl­zeit bie­tet ge­nug Stoff, um ei­nen neun­zig mi­nü­ti­gen Por­no drum­her­um zu drehen.

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Wer in Ös­ter­reich nach ei­ner Nu­del fragt, wird in grin­sen­de Ge­sich­ter schau­en. Denn un­se­re süd­li­chen Nach­barn ver­wen­den die­ses Wort als Syn­onym für das männ­li­che Ge­schlechts­teil. Ei­ne gan­ze Sup­pe aus meh­re­ren Nu­deln ent­spricht al­so qua­si schon ei­nem Gang­bang. Der Ver­zehr ei­ner Nu­del­sup­pe kann da­her durch­aus als le­gi­ti­mes Vor­spiel ge­wer­tet werden.

Wis­sen­schaft­lich be­trach­tet han­delt es sich hier um ei­nen völ­lig lo­gi­schen Kreis­lauf: Nu­deln be­stehen aus Hart­wei­zen. Der Ver­zehr sorgt da­für, dass die ei­ge­ne Nu­del eben­falls wie­der hart wird. War­um al­so ir­gend­wel­che Auf­putsch­mit­tel ein­wer­fen, wenn das al­les auch viel ein­fa­cher und na­tür­li­cher geht?

Dass so ei­ne Sup­pe aus gel­ben Nu­deln bes­ser aus­sieht als ei­ne mit blau­en Pil­len, liegt auf der Hand. Die Po­tenz stei­gern bei­de. Die Nu­del­sup­pe hat aber den Vor­teil, dass man sie in je­dem Su­per­markt an­onym kau­fen kann.

Pitch für die Bitch

Die­ser Um­stand bleibt na­tür­lich auch den Leu­ten in den Mar­ke­ting­ab­tei­lun­gen nicht ver­bor­gen. Und so fällt die Idee re­la­tiv leicht, Nu­deln mit ei­nem ge­hö­ri­gen Schuss Ero­tik zu ver­kau­fen. Sex sells, das war schon im­mer so. Frü­her rä­kel­ten sich leicht be­klei­de­te Da­men auf den Mo­tor­hau­ben der neu­es­ten Au­tos. Heu­te strei­cheln sie le­bens­gro­ßen Hart­wei­zen oder ba­den las­ziv in ei­nem Whirl­pool aus Nudelsuppe.

Der Wer­be-Pitch ist zwar haupt­säch­lich auf die männ­li­chen Zu­schau­er aus­ge­rich­tet, doch auch die ge­neig­te Nu­del-Bitch kann da­mit et­was an­fan­gen. Vor al­lem Web­cam-Girls kön­nen die Nu­del­sup­pe ne­ben Ba­na­nen und Gur­ken in ih­rem Set mit ein­bau­en. Wer dann am An­fang der Ses­si­on Reiz­wä­sche mit ent­spre­chen­dem Fir­men­lo­go trägt, kann viel­leicht noch ein we­nig Spon­so­ren­geld ab­grei­fen.

Selbst gan­ze Fir­men wer­den mitt­ler­wei­le aus die­sem Grund um­be­nannt. Na­men wie “Knurrrrrr”, “Mag­gy die Schlam­pe”, “Fus­il­li-Fot­ze” oder “Ba­ril­la-Bitch” sprie­ßen aus dem Bo­den. Die­se Na­men sind auch an an­de­rer Stel­le im­mer wie­der zu fin­den. Man nimmt sich ein­fach mal sei­ne Por­no­samm­lung. Wer die DVDs um­dreht, kann meist im Klein­ge­druck­ten nach­le­sen, wel­che Fir­men als Spon­so­ren tä­tig waren.

Weit auf­fäl­li­ger sind na­tür­lich die Wer­be-Ein­blen­dun­gen vor Ero­tik­vi­de­os. Die­ser gei­le Film wird ih­nen prä­sen­tiert der Pas­ta­schlam­pe, die ih­ren X‑Hamster be­reits seit Jah­ren aus­schließ­lich mit Nu­del­sup­per füt­tert. Das lässt das sonst klei­ne Haus­tier groß, stark und stand­haft wer­den. Ähn­lich wie Pop­eye nach ei­ner Do­se Spi­nat be­springt der X‑Hamster nun al­les, was nicht bei drei auf den Bäu­men ist. Die täg­li­che Por­ti­on Nu­del­sup­pe macht es möglich.

Die­ses ge­nia­le Ge­richt ist na­tür­lich nicht für et­was für klei­ne Na­ge­tie­re. Auch gro­ße Ramm­ler soll­ten sich re­gel­mä­ßig ih­re Ex­tra­por­ti­on Po­tenz-Milch ho­len. Um den Frucht­zwerg bei Lau­ne zu hal­ten, gibt es nichts bes­se­res als die re­gel­mä­ßi­ge Sup­per mit Hartweizen-Nudeln.