Inhaltsverzeichnis
- Manches klingt ausgedacht, ist es aber nicht
- Die Eltern dürfen nichts wissen? Na hoppla!
- Beste Voraussetzungen: Einer meinte, er sähe unsympathisch aus
- In jeder Kleinstadt eine eigene Filiale – alles kein Problem
- Wenn die Emailadresse leider überhaupt gar nicht funktioniert…
- Alles Fake – wir machen sowieso alles nur zum Vergnügen
- Die heimelige Romantik beim knallharten Pornocasting
- Ob alle wissen, wozu ein solches Casting veranstaltet wird?
- Wenn man die Kosten nicht alleine stemmen möchte…
- Die Eltern dürfen nichts wissen? Na hoppla!
Manches klingt ausgedacht, ist es aber nicht
Herzlich willkommen, liebe Freunde der gepflegten Erotik. Wie ihr vielleicht wisst, werden wir demnächst wieder ein Porno- und Fetisch-Casting veranstalten und die Teilnehmer, die dort aufschlagen werden, schreiben manchmal im Vorfeld sehr lustige E‑Mails. Und die lustigsten E‑Mails habe ich für euch rausgeschrieben und die erzähle ich euch jetzt bei Eronite.
Ja, es gibt wirklich eine ganze Menge lustige E‑Mails, die uns im Vorfeld der Castings erreichen. Und einige davon möchte ich euch einfach mal gerne vorlesen und habe mir dazu allerdings ein paar Notizen gemacht, weil ich mir die Flut der E‑Mails gar nicht merken kann. So, das sind wie gesagt E‑Mails und die Teilnehmer bekommen vor dem Casting die Einladung auch per E‑Mail zugeschickt.
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Und der eine antwortet zum Beispiel: "Liebe Leute, wann werde ich denn endlich mal zum Porno-Casting eingeladen?" – Da frage ich mich, Moment mal, du hast doch gerade die E‑Mail mit der Einladung zum Casting beantwortet und jetzt fragst du uns, wann du endlich eingeladen wirst? An dieser Stelle greift wieder der Spruch "wer lesen kann, ist klar im Vorteil".
Die Eltern dürfen nichts wissen? Na hoppla!
Was ich auch schön fand: wir laden ja in einer E‑Mail ein zum Porno-Casting nach München und da schreibt uns einer: "Ja, das ist ja alles schön und gut mit dem Casting, er würde auch gerne mal kommen, es wäre aber schön, wenn das mal bei ihm in der Nähe wäre, wie wäre es denn, wenn ihr mal ein Casting in München macht?" – Wow, ich dachte, Moment, wir haben doch zum Casting nach München eingeladen und jetzt fragt er, ob wir einmal was bei ihm in der Gegend in München machen? Auch da wieder, wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Was ich auch schön fand, übrigens, die bewerben sich ausschließlich per E‑Mail oder über das Kontaktformular auf unserer Website www.eronite.com bzw. www.erotikdarsteller.com, naja, jedenfalls schreiben dann manche: "Bitte, könnt ihr dafür Sorge tragen, dass ich keine Post nach Hause bekomme? Meine Eltern dürfen nichts wissen."
Ja klar, Jungs, ihr wollt Pornos drehen, ihr wollt in den Videotheken stehen, ihr wollt auf sämtlichen Downloadportalen in Erscheinung treten etc., aber eure Eltern dürfen nichts wissen? Geht's noch? Wie soll das denn funktionieren? Irgendeiner erkennt euch doch immer, abgesehen davon, wenn wir nur eure E‑Mail-Adresse haben, wie sollen wir euch Post nach Hause schicken? Das ist auch noch so eine große Frage. Aber gut, weiter im Text.
Beste Voraussetzungen: Einer meinte, er sähe unsympathisch aus
Auch sehr schön: "Ja, ich kann leider nicht zum Pornocasting kommen, könnt ihr das Casting auch bei mir zu Hause machen?" Dann schreibe ich gerne zurück: "Kein Problem, können wir machen. Hast du denn Platz für 200 Leute und das ganze Team?" – Da kommt meistens gar keine Antwort mehr drauf zurück. Aber klar, der Kameramann ist da, Darstellerinnen sind da, die anderen Bewerber, Visagistin, Aufnahmeleiter, Regieassistent, Visagistin, Licht- und Tonassistenten, Kabelträger, Mädchen für alles, Einlass, Security usw. Sollen die alle zu euch nach Hause kommen? Aber gut, wenn ihr das wollt…
Richtig schön fand ich auch: Die Leute sollen ja E‑Mails schicken und dann schreibt einer "Anbei meine Bilder, entschuldigt bitte, dass ich so unsympathisch aussehe." Wo ich oft denke, ihr wollt vor der Kamera arbeiten, sagt aber selbst, ihr seht unsympathisch aus?! Na, was ist denn das für eine Voraussetzung? Also wirklich, wirklich sehr, sehr spaßig.
Oder auch sehr gut, lese ich euch hier direkt vor: "Ich möchte nur mit Frauen drehen, die folgende Eigenschaften aufweisen. 18 bis 21 Jahre jung. Blonde Haare, mindestens schulterlang. Oberweite zwischen 75C und 75F. Maximal 55 Kilo. Nicht größer als 1,70 Meter. Berufsabschluss egal. Nationalität Deutsch oder Holländisch. Dänisch geht auch. Wohnort Trier oder Umgebung. Ja, ist das okay für euch?"
Na klar! Weißt du, wir haben einen Katalog und dann kannst du dir die Frau genau da raussuchen. Nein, Mann, nein. Als Darsteller musst du mit den Weibern drehen, die dir vor die Kamera gesetzt werden. Oder gelegt, je nachdem. Ja, und mit keiner anderen. Und wenn da ein totes Hühnchen liegt, dann musst du eben das tote Hühnchen bumsen. Ja, also. Mann, Mann, Mann.
In jeder Kleinstadt eine eigene Filiale – alles kein Problem
Auch schön: "Ihr habt geschrieben, dass ihr in Clausewitz keine Niederlassung habt. Ich möchte aber trotzdem in Clausewitz mein Casting haben. Könnt ihr dort eine Niederlassung gründen?" – Ja, selbstverständlich. Wir gründen einfach, sagen wir mal, in jeder deutschen Stadt ab 1.500 Einwohnern, eine eigene Niederlassung. Ist ja kein Problem.
"Oder kann ich mein erstes Casting mit Little Caprice oder Jolee Love haben?" Sicher, das Pornocasting ist ja ein Wunschkonzert! Ja, insofern könnt ihr euch die Darstellerin definitiv aussuchen. Nein, natürlich auch nicht. Ihr nehmt die Darstellerin, die da ist und keine andere. Wenn ihr später irgendwann einen Dreh habt, könnt ihr euch auch nicht aussuchen, mit wem ihr da zusammenarbeitet.
Ein anderer: "Ich bin der Beste. Kann ich 10.000 Euro für das Casting bekommen?" – Ganz knappe Antwort. Nein. Abgesehen sind davon die, die sich immer als die Besten bezeichnen, die größten Flachpfeifen. Ist einfach so. Das sagt die Erfahrung.
"Kann ich mit den Darstellerinnen nach dem Casting noch essen gehen?" Lass mich auch da ganz kurz überlegen. Nein, natürlich nicht. Wir sind ja keine (private) Vermittlungsagentur für Darstellerinnen. Natürlich, mit denen soll gedreht werden. Aber zum Essen? Private Aktivitäten? Nein. Nein, nein, und nochmals nein.
Wenn die Emailadresse leider überhaupt gar nicht funktioniert…
"Kann ich im Club, wo das Casting stattfindet, auch übernachten?" Ja, klar. Wenn wir im Hotel drehen, natürlich. Ansonsten nicht. Meistens drehen wir in irgendwelchen Swingerclubs. Und da kannst du nicht übernachten. Du fragst ja auch nicht, wenn du dich bei der Deutschen Bank bewirbst beispielsweise, ob du dann im Schalterraum schlafen kannst. Also was haben die Leute bloß für Ideen?!
Auch schön: Sie schreiben uns einige Male. Das geht dann mal so hin und her. Und dann plötzlich: "Hey, eure E‑Mail-Adresse funktioniert nicht. Was mache ich denn jetzt? Wo schreibe ich denn hin?" – Hä? Ja, wenn ihr schon die ganze Zeit mit uns schreibt, wird die E‑Mail-Adresse doch wohl auch funktionieren.
"Ich habe keinen Computer. Kann ich euch die Fotos per Post schicken?" – Nein. Definitiv nein. Was sollen wir denn mit den vielen Fotos? Wir bekommen ungefähr 1.000 Bewerbungen pro Monat von Männern. Wenn da jetzt jeder fünf Fotos schickt, dann bekommen wir 5.000 Fotos. Was sollen wir denn damit machen? Einscannen? Tapezieren? Das ist doch ein totaler Irrwitz. Nein, ihr könnt die also nicht per Post schicken.
Auch eine gute E‑Mail (dazu musste ich kurz meinen Geisteszustand überprüfen, ich habe sie nicht verstanden): "Ich habe alles, was sie möchten. Kann ich trotzdem haben, wenn ich komme?" – Also nochmal kurz auf euch wirken lassen: "Ich habe alles, was sie möchten. Kann ich trotzdem haben, wenn ich komme?" – Tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich da antworten sollte. Und habe einfach dieses rote X gedrückt. Das heißt löschen. Und dann war die E‑Mail einfach weg.
Alles Fake – wir machen sowieso alles nur zum Vergnügen
"Ich habe keine Fotos. Kann ich mich trotzdem bewerben?" – Junge, nein. Wir wollen ja wissen, wie du aussiehst. Du sollst vor der Kamera arbeiten als Darsteller. Da müssen wir zumindest wissen, so ein bisschen, ie du aussiehst. Also ohne Fotos geht das natürlich nicht.
"Ihr seid ein Fake, oder?" – Lass mich auch da überlegen. Nein. Warum sollen wir ein Fake sein? Ah, sehe ich aus wie eine computeranimierte Stimme? Und gezeichnet? Oder animiert? Eigentlich nicht. Dann wäre ich ein bisschen dünner. Aber gut, davon abgesehen: Schaut doch mal bei Google nach. Nach Eronite. Da gibt es mehrere Einträge. Dann schaut in den Shops nach. Im Eronite-Magazin haben wir aktuell mehr als 5.000 Beiträge. Die müssen doch irgendwo herkommen… Und die 120 DVDs. Die 120 verschiedenen Titel, die wir bisher produziert haben. Viele davon übrigens beim Casting. Wo sollen die denn herkommen? Ist das alles gefaked? Eher nicht. Und die letzten Castings, die wir veranstaltet haben. Teilweise mit vielen, vielen Teilnehmern. Das kann doch nicht alles gefaked sein.
In der Einladung steht übrigens ganz dick und fett mit einem roten Button das Datum und die Uhrzeit. Und trotzdem werden wir in den E‑Mails gefragt, wann findet denn das Casting statt? Oder auch: "Wo findet denn das Casting statt?" – Leute, lest es doch einfach. Es steht doch alles drin. Das wäre doch dumm von uns, es nicht reinzuschreiben. Aber gut.
"Ich bin etwas schüchtern. Können beim Dreh alle Leute rausgehen, bis auf die Darstellerinnen?" – Ja klar. Und die Kamera wird einfach aufs Stativ gestellt und filmt. Der Ton? Ach, scheiß drauf. Das Licht? Egal. Kann auch dunkel sein. Natürlich nicht. Nein. Es sind natürlich einige Leute am Set. Das ist einfach so. Und damit müsst ihr auch einfach klarkommen als angehende Darsteller.
Die heimelige Romantik beim knallharten Pornocasting
"Ist es möglich, dass meine Kumpels zuschauen?" – Alter, sind wir in einer Peepshow oder einem Pornokino? Nein, natürlich nicht. Eure Kumpels können nicht zuschauen. Die können gerne selbst sich bewerben. Dann kommen die zum Casting. Aber einfach so zuschauen? Das geht natürlich nicht. Ich meine, wir sind zwar keine Hollywood-Produktion. Aber könnt ihr da zu einem Film einfach hingehen und ein bisschen zugucken? Natürlich nicht. Ganz klar.
Aber auch sehr, sehr schön: Das hatten wir mal vor einigen Jahren tatsächlich jemandem, der das direkt nach dem Casting sagte, weil bei ihm einfach nichts funktionierte. Da war nur so eine Gummiwurst, hing an ihm dran. Und nichts klappte. Und danach sagte er, könnt ihr es für mich ein bisschen romantischer machen? Und mit gedimmtem Licht und Kerzen? Ich sage so, hä? Mit Kerzen? Also, wenn wir jetzt keinen Fetisch-Dreh haben mit Wachsspielchen, sonst natürlich nicht. Wir brauchen Licht. Licht ist das A und O bei einem Dreh. Da können wir doch keine Kerzen aufstellen. Das Licht ein bisschen dimmen und schön romantisch machen. Also, möchtest du vielleicht noch ein paar Rosenblätter haben, auf denen du liegen kannst? Es funktioniert einfach nicht.
"Können wir das Casting um einen Tag verschieben?" – Junge, nein. Da hängt eine Menge Organisation dran. Das können wir nicht einfach um einen Tag verschieben. Das geht einfach nicht.
"Ich habe Kosten mit Bahnfahrt, Hotel, Taxi, Nebenkosten, Verpflegung etc.; errsetzt ihr die, wenn ich zum Vorstellungsgespräch komme?" – Nein. Ersetzen wir natürlich nicht. Wenn du irgendwo dich an einer Tankstelle bewirbst oder so und vorstellst. Bekommst du da die Reisekosten ersetzt? Bekommst du da eine Verpflegungspauschale? Natürlich nicht.
Ob alle wissen, wozu ein solches Casting veranstaltet wird?
"Könnt ihr mit den vier Frauen ein Einzel-Casting für mich veranstalten?" – Ja, können wir. Packst du 10.000 Euro auf den Tisch und dann können wir das gerne machen. Ansonsten, nein. Nein, definitiv nicht.
"Ich lebe in Ägypten und habe keine Aufenthaltserlaubnis. Kann ich trotzdem am Pornocasting teilnehmen?" – Junge, wie willst du denn einreisen? Das geht doch gar nicht. Du hast keine Arbeitserlaubnis, keine Aufenthaltserlaubnis und damit hast du auch definitiv keine Arbeitserlaubnis. Wie möchtest du denn hier einreisen und hier arbeiten? Dann kannst du natürlich nicht kommen. Das ist doch ganz klar. Ja, wirklich, wirklich wahr.
Da schreibt jemand zurück auf die Einladung zum Casting: "Ja, hallo. Was kann man denn dort machen?" – Ich denke kurz nach, Moment. Wir veranstalten ein Pornocasting. Und dann fragen die, was man da machen kann? Glauben die, wir spielen Mensch ärgere dich nicht oder irgendwas? Also, ja, wirklich wieder unglaublich.
Oder auch schön, schreibt einer zurück: "Ich möchte kein Pornodarsteller werden." – Wenn man sich beim Pornocasting bewirbt, möchte man kein Pornodarsteller werden?! Was wollte er dann werden? Das erschließt sich mir nicht. Leider hat dieser Mann nicht auf die E‑Mail geantwortet, als ich ihn gefragt habe, wenn er kein Pornodarsteller werden möchte, was er dann vorhat beim Pornocasting. Leider kam da keine Antwort.
"Bekommt man von euch vor Ort ein Potenzmittel?" – Das werden wir tatsächlich relativ oft gefragt. Finde ich jetzt auch gar nicht so komisch, die Frage. Aber nein, ihr bekommt bei uns kein Potenzmittel. Die sollte ja auch ein Arzt verschreiben. Und jetzt stellt euch mal vor, wir geben irgendwelchen beliebigen Teilnehmern eine Potenzpille und der kippt um. Dann haben wir die Pappnase auf. Und dazu haben wir keine Lust. Deswegen gibt es von uns dort kein Potenzmittel. Wenn jemand vorher eins schluckt, das können wir natürlich nicht verhindern. Das liegt nicht im Bereich unserer Verantwortung.
Wenn man die Kosten nicht alleine stemmen möchte…
Und sehr schön war auch mal die Frage, ob das Arbeitsamt die Kosten für die Bewerbung, für die Anfahrt etc. übernimmt. Da haben wir uns tatsächlich mal einen Experten geholt vom Arbeitsamt und haben dort nachgefragt, wie sieht das denn aus? Werden die Kosten erstattet vom Arbeitsamt?
Und in diesem Sinne verabschiede ich mich an dieser Stelle. Schaut rein in unseren Kanal, abonniert ihn gerne und alles Gute euch. Viel Spaß. Tschüss, euer Mario von der Eronite.