Hil­fe – Mein Pe­nis ist stark nach un­ten gekrümmt!

Was vie­le nicht zu fra­gen wagen…

Den­nis, 28 Jah­re alt, fragt:

Schon seit frühs­ter Ju­gend ist mir auf­ge­fal­len, dass bei ei­ner Erek­ti­on mein Pe­nis stark nach un­ten ge­krümmt ist. Er sieht fast wie ein Halb­bo­gen aus. Bis heu­te schä­me ich mich, wenn ich mit ei­ner Frau zu­sam­men bin, weil es nicht nur un­schön aus­sieht, son­dern mir auch Pro­ble­me beim Ein­füh­ren in die Schei­de be­rei­tet. Liegt sie ge­ra­de auf dem Rü­cken, be­kom­me ich mei­ne Ei­chel oh­ne Hil­fe­stel­lung mei­ner Hand nicht in sie hinein.

Weil mein Pe­nis stark nach un­ten ge­krümmt ist, ver­zich­te ich über­wie­gend auch auf ei­nen Blo­wjob. Durch mein auf­kom­men­des Scham­ge­fühl bin ich ab­ge­lenkt und ge­nie­ße es nicht. Häu­fi­ger lässt des­halb die Erek­ti­on nach, was es noch schlim­mer für mich macht.

➤ Be­glei­tung gesucht?

Ist das nor­mal, dass ein Pe­nis stark nach un­ten ge­krümmt ist? Wie soll ich da­mit um­ge­hen? Kann das in Zu­kunft noch schlim­mer wer­den oder ist das be­han­del­bar? Ich bin rat­los und brau­che drin­gend Hilfe.

Un­se­re Antwort:

Hal­lo Dennis,

dass ein Pe­nis stark nach un­ten ge­krümmt ist, kommt häu­fi­ger vor. Prin­zi­pi­ell ist es nor­mal, wenn sich Pe­nis­se im eri­gier­ten Zu­stand nach un­ten, oben oder zur Sei­te beu­gen. Es gibt sel­ten Pe­nis­se, die voll­stän­dig ge­ra­de ver­lau­fen. Me­di­zi­nisch be­trach­tet ist dem­zu­fol­ge ei­ne Krüm­mung erst­mal kein Grund zur Sor­ge. In zahl­rei­chen Fäl­len ist sie an­ge­bo­ren und be­ruht auf ei­nem un­gleich­mä­ßi­gen Län­gen­wachs­tum zwi­schen den obe­ren und un­te­ren Schwell­kör­pern. In dei­nem Fall sind die un­te­ren Schwell­kör­per kür­zer, wes­halb es den Pe­nis bei Fül­lung mit Blut nach un­ten zieht.

Al­ler­dings geht ei­ne star­ke Pe­nis­krüm­mung häu­fi­ger mit Pro­ble­men ein­her. Die­se be­zie­hen sich, wie du selbst an­gibst, vor al­lem auf psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te. Vie­le Män­ner schä­men sich, weil sie ih­ren Pe­nis für nicht-vor­zeig­bar hal­ten. Sie schä­men sich, weil er an­ders aus­sieht, als die, die sie bei an­de­ren Män­nern se­hen. Das Auf­kom­men von Selbst­zwei­feln, ob der Pe­nis, der stark nach un­ten ge­krümmt ist, über­haupt sei­ne Auf­ga­be er­fül­len kann, sind nach­voll­zieh­bar. Doch da­durch hemmst du dich, setzt dich un­be­wusst un­ter Druck und bist mehr mit Ver­sa­gens­ge­dan­ken be­schäf­tigt, als mit dem Sex. Lang­fris­tig kann der psy­chi­sche Aspekt zur Blo­ckie­rung der Erek­ti­on füh­ren. Der Pe­nis wird nicht mehr steif und Ge­schlechts­ver­kehr ist gänz­lich unmöglich.

Ei­ne an­de­re kri­tisch zu be­trach­ten­de Va­ri­an­te ist, wenn der stark nach un­ten ge­krümm­te Pe­nis beim Ge­schlechts­ver­kehr Schmer­zen be­rei­tet. Das kommt vor, wenn es zu ei­ner Über­deh­nung durch die star­ke Krüm­mung kommt. Ein an­de­rer Fall sind Schmer­zen, die der Pe­nis der Part­ne­rin zu­fügt, wenn die Ei­chel in der Va­gi­na vor die emp­find­li­chen Schleim­häu­te im Be­cken­bo­den stößt. Bei Schmer­zen ist Hand­lungs­be­darf an­ge­ra­ten. Schließ­lich soll Sex Spaß ma­chen, los­ge­löst und aus­ge­las­sen prak­ti­ziert wer­den und gren­zen­lo­se Or­gas­men bescheren.

Weil du psy­chisch un­ter der Si­tua­ti­on lei­dest, dass dein Pe­nis stark nach un­ten ge­krümmt ist, ist es emp­feh­lens­wert, Klar­heit zu schaf­fen. So­lan­ge kei­ne kör­per­li­chen Pro­ble­me be­stehen, ver­hilft meist das of­fe­ne Ge­spräch mit der Part­ne­rin zu mehr Si­cher­heit. Wie emp­fin­det sie die star­ke Pe­nis­krüm­mung? Stört es sie über­haupt und falls ja, war­um und wie sehr? Ge­nießt sie den Sex mit dir trotz Pe­nis­krüm­mung? Sprich mit ihr dar­über, um zu er­fah­ren, ob dei­ne ne­ga­ti­ven Ge­dan­ken be­grün­det oder un­be­grün­det sind. Bei Letz­te­rem ist ein Los­las­sen der Selbst­zwei­fel an­ge­bracht, denn dann ist es ein rein äs­the­ti­sches Pro­blem, das kei­ne Aus­wir­kun­gen auf dei­nen Sex und die se­xu­el­len Emp­fin­dun­gen dei­ner Part­ne­rin hat. Soll­te das Ge­spräch mit der Sex­part­ne­rin nicht er­folg­reich oder un­er­wünscht sein, ist pro­fes­sio­nel­le Hil­fe durch ei­nen Psy­cho­lo­gen oder Sex­the­ra­peu­ten ei­ne hilf­rei­che Al­ter­na­ti­ve. Das ist ins­be­son­de­re die bes­te Wahl, wenn du be­reits psy­chisch be­ding­te Erek­ti­ons­pro­ble­me als Fol­ge hast.

➤ Be­glei­tung gesucht?

An­ders ver­hält es sich, wenn Schmer­zen durch die star­ke Pe­nis­krüm­mung auf­tre­ten und/​oder dich die­se stark in dei­nem Se­xu­al­le­ben ein­schränkt. Ein Arzt­be­such bei ei­nem Uro­lo­gen ist un­um­gäng­lich. Die­ser soll­te zu­dem stets er­fol­gen, wenn die Krüm­mung zu­nimmt. In dem Fall ist ei­ne ernst­zu­neh­men­de Er­kran­kung nicht aus­zu­schlie­ßen und ei­ne ärzt­li­che Ab­klä­rung unerlässlich.

Gleich, ob dich auch wei­ter­hin der op­ti­sche Fak­tor der Pe­nis­krüm­mung stört oder Schmer­zen be­stehen, die ein­zi­ge Be­hand­lungs­op­ti­on ist ei­ne ope­ra­ti­ve Kor­rek­tur. Hier­bei er­folgt ei­ne Län­gen­an­pas­sung der zu kur­zen Sei­te, die für die Krüm­mung ver­ant­wort­lich ist. Die Ope­ra­ti­on fin­det in der Re­gel un­ter Voll­nar­ko­se statt und zählt zu den Rou­ti­ne­ein­grif­fen un­ter den Chirurgen.

Nach der Ope­ra­ti­on ist dem Pe­nis ei­ne Zeit lang Ru­he zu gön­nen, da­mit die Schnitt­wun­den ver­hei­len und für die nächs­te Erek­ti­on dem Druck der star­ken Blut­zu­fuhr stand­hal­ten. In der Re­gel bleibt der Pe­nis nach dem Ein­griff dann dau­er­haft gerade.

Ich hof­fe, dei­ne Fra­ge zu dei­ner Zu­frie­den­heit be­ant­wor­tet zu ha­ben. Öff­ne die Her­zen und her­ze die Öffnungen.

Dei­ne Dr. Do­ro­thea Flogger

Möch­test du auch ei­ne Fra­ge stel­len, die dir viel­leicht bis­her pein­lich oder un­an­ge­nehm war? Un­se­re Dr. Do­ro­thea Flog­ger ist über un­ser Kon­tak­for­mu­lar je­der­zeit für dich da!