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So lange ist man nach dem Sex noch "high"
Wer gedacht hatte, dass die unbestritten positive Wirkung eines Orgasmus beim Menschen lediglich einige Minuten oder vielleicht Stunden andauert, täuscht sich gewaltig. Forscher haben nun einen "Afterglow-Effekt" nach dem Sex gefunden, der bis zu 48 Stunden anhalten kann. Über die evolutorischen Gründe dafür spekulieren die Urheber der Studie ebenfalls.
Alle Menschen, die schon einmal Sex mit einem anderen Menschen erlebt haben, kennen diese weitaus umfassendere, durchdringendere Wirkung dessen. Wer sich allein vergnügt, empfindet dabei zwar auch viel Spaß. Die Wirkung davon, sich mit einem anderen Menschen zu paaren, ist aber deutlich langanhaltender. Das beweist eine Studie, in der Paare zwei Wochen lang für jeden Tag angeben sollten, wie zufrieden und glücklich die beiden Menschen jeweils sind. Ebenso wurde erfasst, an welchen Tagen sie sich zum Sex vereinigt hatten.
Das Nachglühen beim Afterglow-Effekt
Und siehe da, die Forscher ermittelten einen Effekt, den sie als den "Afterglow-Effekt" titulierten. Das Englische "Afterglow" bedeutet so viel wie "Nachglühen" oder "Nachglimmen". Gemeint ist damit jener Umstand, dass die Probandinnen und Probandinnen sich bis zu 48 Stunden nach ihrem erfolgreichen Verkehr noch signifikant besser fühlten – und das sowohl physisch als auch psychisch.
Es scheint fast, als dauere der reine Orgasmus beim Menschen zwar nur wenige Sekunden. Doch eine spürbare Erhöhung des Glücksempfindens hält danach wesentlich länger an. Gute Nachrichten also für alle, die annahmen, nach den paar Sekunden intensiven Glücksgefühls sei das Vergnügen schon wieder vorbei. Tatsächlich sorgt der Afterglow-Effekt für viel länger wirksame positive Auswirkungen.
Insofern sollte man sich unabhängig von der Dauer einer Beziehung am besten ein Sexleben bewahren. Ein Sexleben, bei dem es auch nach längerem Zusammensein bei einer vergleichsweise hohen Frequenz des Zusammenkommens bleibt. Dann fühlen die Menschen sich dauerhaft glücklicher und ausgeglichener als ohne dieses.
Direkt nach dem Sex ist die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit erhöht
Über die Gründe für die Existenz dieses zuvor unbekannten Effekts spekulieren die Wissenschaftler auch. Sie halten es für denkbar, dass die lang anhaltende Befriedigung nach gemeinsamem Sex die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit erhöht. Was zunächst kontraintuitiv klingt, könnte durchaus Sinn ergeben. Auf diese Weise verhindert die Natur nämlich, dass es allzu schnell erneut zu Sex zwischen den beiden Partnern kommt. Und in dieser Ruhephase kann der männliche Part seine Spermavorräte wieder auffüllen. Dessen Qualität ist nämlich direkt nach einem Orgasmus nicht mehr so gut wie nach einer Pause.
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Hinzu kommt, dass der Afterglow-Effekt die Bindung der beiden Menschen aneinander verstärkt. Wer einem derartige Befriedigung verschafft, den verlässt man eben nicht so schnell wieder. Und das wiederum erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Fortpflanzung.
Wo dieser Afterglow-Effekt übrigens auch zur Geltung kommt, ist bei der Arbeit. Auch in Bezug auf die Motivation und Leistung dort macht er sich bemerkbar. Arbeitgeber sollten ihren Mitarbeitern also ausreichend Zeit für ein ausgefülltes Sexleben ermöglichen. Diese zahlen es dann mit besserer Leistung und höherer Motivation im Job zurück.