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Diskussion um Sexkauf-Verbot: Initiativen, Gegenargumente und die Rolle der Community
Aktuell wird intensiv über das Verbot des Sexkaufs diskutiert. Diese Diskussion wird durch eine Initiative der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag vorangetrieben, die eine Reform des Prostitutionsgesetzes anstrebt. Dorothee Bär von der CSU, die stellvertretende Fraktionschefin der Union, plädiert für ein vollständiges Verbot des Erwerbs sexueller Dienstleistungen. Hierbei wird das sogenannte schwedische oder nordische Modell als Vorbild angesehen, welches zum Schutz der Frauen vor Ausbeutung dienen soll. In diesem Modell ist nicht die Frau, die Prostitution nachgeht, strafbar, sondern der Kunde. Das Europaparlament sprach sich auch kürzlich für ein solches Verbot aus.
Das nordische Modell als Vorbild: Reform des Prostitutionsgesetzes
Organisationen wie der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. (BesD e.V.), die seit Jahren für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeitern eintreten, betrachten diesen Ansatz als problematisch und mit potentiell negativen Auswirkungen. Johanna Weber, politische Sprecherin des BesD e.V., äußert, dass die Verfechter des Verbots nicht wirklich am Wohl der Sexarbeiter interessiert sind, sondern eher die Abschaffung der Prostitution im Sinn haben.
Sie betont, dass der Berufsverband ein solches Verbot als nicht zielführend ansieht, da es lediglich den Wunsch nach einer simplen Lösung für ein komplexes Thema repräsentiert, ohne die wahren Probleme anzugehen.
Plattformen als sichere Räume: Kaufmich und die Unterstützung der Sexarbeiter
Kaufmich, Deutschlands größte Plattform und Netzwerk für Sexarbeiter, lehnt das Sexkauf-Verbot ebenfalls ab. Die Plattform ermöglicht es Sexarbeitern, ihre Dienstleistungen legal und selbstbestimmt, ohne den üblichen alltäglichen Diskriminierungen und Hürden, anzubieten. Melissa Mayr, Sprecherin von Kaufmich, betont, dass das geplante Verbot Sexarbeiter unfreiwillig zu Opfern macht. S
ie erläutert, dass die Prostitution als ältestes Gewerbe der Welt bei einem Verbot in die Illegalität abdrängt wird, was die wahren Opfer, die Sexarbeiter, unter erschwerten Bedingungen arbeiten lässt. Kaufmich hat seit seiner Gründung im Jahr 2009 dazu beigetragen, einen sicheren Raum zu schaffen und Empowerment zu fördern, indem es Aufklärung, Austausch, und Beratung für Sexarbeiter bereitstellt.
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