Der Swin­ger im Familienverband

Drei­ecks­be­zie­hung zwi­schen Mut­ter und Schwester

1. Ehe mit ei­ner Pri­se Familienzusammenführung

Ma­di Brooks ist wahr­lich ein mo­der­nes Phä­no­men. Wäh­rend die meis­ten von uns zö­gern wür­den, un­se­re Part­ner nur schon beim Fa­mi­li­en­es­sen un­se­ren El­tern vor­zu­stel­len, teilt Ma­di ih­ren Ehe­mann gleich mit Mut­ter und Schwes­ter. Es ist ei­ne ku­rio­se, doch für Ma­di an­schei­nend per­fek­te Lö­sung. Schließ­lich be­tont sie: "Wenn ich nicht in Stim­mung bin, ist mei­ne Mut­ter noch da." Das ist mal ei­ne völ­lig neue In­ter­pre­ta­ti­on von 'Es bleibt in der Familie'!

2. Das Mo­dell ei­ner nicht ganz tra­di­tio­nel­len Ehe

Der klas­si­sche Ge­dan­ke, dass man sei­nen Part­ner mit nie­man­dem tei­len soll­te, wird hier kräf­tig durch­ge­schüt­telt. Für Ma­di und ih­re Fa­mi­lie scheint das Tei­len aber eher ei­ne Er­wei­te­rung ih­rer Lie­bes­ban­de zu sein. Es ist ein biss­chen so, als wür­de man in ei­nem Re­stau­rant sit­zen und al­le am Tisch pro­bie­ren von je­dem Ge­richt – nur eben mit et­was mehr In­ti­mi­tät. Aber wer sagt, dass es nicht auch sei­ne Vor­tei­le hat, den Ehe­mann mit Mut­ter und Schwes­ter zu teilen?

• Ein Sup­port-Sys­tem der be­son­de­ren Art: Stel­len Sie sich vor, Ihr Part­ner hät­te schlech­te Lau­ne. Nun ha­ben Sie zwei zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zun­gen, die hel­fen könn­ten, ihn aufzumuntern.
• Ge­teil­te Ver­ant­wor­tung: Wer hat heu­te Abend nicht Lust auf Ro­man­tik? Kein Pro­blem, da ist ja im­mer noch je­mand an­de­res im Bunde.
• Drei­fa­che Be­zie­hungs­be­ra­tung: Pro­ble­me in der Ehe? War­um ei­nen The­ra­peu­ten be­zah­len, wenn man gleich zwei wei­te­re Mei­nun­gen im Haus hat?

3. Und was sagt die Öf­fent­lich­keit dazu?

Wäh­rend Ma­di of­fen über ih­re un­ge­wöhn­li­che Be­zie­hungs­kon­stel­la­ti­on spricht und die­se in ih­ren Tik­Tok-Vi­de­os prä­sen­tiert, wird klar, dass die Re­ak­tio­nen ge­mischt sind. Es gibt Be­für­wor­ter, die ih­re mu­ti­ge Of­fen­heit be­wun­dern, wäh­rend an­de­re das Be­dürf­nis ha­ben, ih­re ei­ge­nen kon­ser­va­ti­ven Be­zie­hungs­nor­men zu verteidigen.

Di­rekt zur Inzestfamilie »

Doch letzt­lich zeigt Ma­dis Ge­schich­te, dass Be­zie­hun­gen und Lie­be so in­di­vi­du­ell sind wie Fin­ger­ab­drü­cke. Was für den ei­nen funk­tio­niert, muss nicht zwangs­läu­fig für den an­de­ren gel­ten. Und wäh­rend die meis­ten von uns viel­leicht nicht un­se­ren Ehe­mann mit Mut­ter und Schwes­ter tei­len wür­den, kön­nen wir zu­min­dest an­er­ken­nen, dass je­de Be­zie­hung ih­re ei­ge­nen, ein­zig­ar­ti­gen Re­geln und Dy­na­mi­ken hat.

Zu­sam­men­fas­sung

In ei­ner Welt, die stän­dig nach neu­en Ge­schich­ten und Sen­sa­tio­nen hun­gert, hat Ma­di Brooks de­fi­ni­tiv ei­nen Nerv ge­trof­fen. Ihr un­kon­ven­tio­nel­ler An­satz zur Lie­be und Part­ner­schaft mag nicht je­der­manns Sa­che sein, aber er stellt si­cher­lich ei­ne in­ter­es­san­te Ab­wei­chung von der Norm dar. Und ob man es nun gut­heißt oder nicht: Ma­dis Ehe mit ih­rem Ehe­mann, den sie mit ih­rer Mut­ter und Schwes­ter teilt, bie­tet si­cher­lich ge­nü­gend Ge­sprächs­stoff für vie­le Kaf­fee­klatschs und Abend­ge­sprä­che. Denn am En­de des Ta­ges zeigt es uns, dass Lie­be in vie­len For­men und Far­ben kommt. Und wäh­rend ei­ni­ge von uns den tra­di­tio­nel­len Weg wäh­len, gibt es im­mer je­man­den wie Ma­di, der be­reit ist, die Gren­zen ein we­nig zu verschieben.

Fo­to: TikTok@madibrooks568 / Quel­le: Fo­cus Online