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Baleareninsel als Pornografie-Hotspot
Ein alarmierender Trend zeichnet sich ab: Neun von zehn Jugendlichen auf den Balearen schauen Pornofilme, wie eine aktuelle Studie des Soziologen Lluís Ballester von der Balearen-Uni aufzeigt. Dabei bevorzugen sie insbesondere harte und gewalttätige Inhalte, die moralisch fragwürdig sind und teilweise sogar illegal sein können. Doch was steckt hinter dieser besorgniserregenden Entwicklung und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Das Ausmaß des Porno-Konsums
Die Studie von Lluís Ballester belegt, dass fast alle Jugendlichen auf den Balearen pornografisches Material im Internet konsumieren. Dabei schauen etwa ein Drittel der Befragten täglich bis zu vier bis fünf Stunden Pornos. Besonders beunruhigend ist, dass immer mehr Jugendliche harte Inhalte bevorzugen, die Gewalt und Brutalität zeigen. Insgesamt 76 Prozent der Jugendlichen bevorzugen Pornografie mit gewalttätigen Komponenten. Eine solch extreme Vorliebe kann sich laut Ballester auf die Entwicklung der Jugendlichen und der Gesellschaft auswirken.
Die Ursachen des Porno-Konsums sind vielfältig und reichen von Neugier bis hin zu dem Gefühl, "richtig" handeln zu müssen. Es zeigt sich, dass Jugendliche nicht nur alleine Pornos schauen, sondern diese auch untereinander teilen. Es ist bemerkenswert, dass sich viele Jugendliche zwar der negativen Auswirkungen des Konsums bewusst sind, dennoch aber weiterhin auf die harten Inhalte zugreifen.
Verantwortung der Eltern und der Gesellschaft
Besonders beunruhigend ist, dass nur etwa 25 Prozent der Eltern wissen, dass ihr Kind schon einmal Pornos gesehen hat. Die Neugierde der Jugendlichen zum Thema Sexualität wird durch die Eltern und Lehrkräfte nicht ausreichend gesättigt. Es wird oft nicht darüber gesprochen oder auf einer Ebene, die die Jugendlichen nicht erreicht. Mit der richtigen Herangehensweise als Erwachsener kann jedoch viel bewegt werden.
Als Lösungsansatz schlägt Lluís Ballester vor, dass Jugendliche ernsthafte emotionale Beziehungen zum anderen Geschlecht aufbauen sollten, um den Porno-Konsum deutlich zu reduzieren. Pornografisches Material wirkt wie ein Dopamin-Produzent, während das Oxytocin, ein Glückshormon, das eine beruhigende und bindende Wirkung hat, nur durch persönlichen Kontakt, Umarmungen und Nähe produziert wird. Dies kann dazu beitragen, das verzerrte Weltbild der Jugendlichen wieder zurechtzurücken.
Folgen des Porno-Konsums
Die Studie zeigt auch, dass die Auswirkungen von Pornografie auf die Heranwachsenden weitreichend sein können. Jugendliche, die Pornos schauen, wollen laut der Studie weniger Kondome nutzen, da sie in den Videos in der Regel nicht getragen werden. Auch herabwürdigendes Verhalten gegenüber Frauen beim Sex wird immer mehr verinnerlicht.
Eine weitere Folge des Konsums von pornografischem Material ist laut der Studie die Objektivierung von Frauen und die Normalisierung von Gewalt. Jugendliche Mädchen könnten aufgrund der Darstellungen in Pornofilmen denken, dass es normal sei, wenn Frauen bei sexuellen Handlungen erniedrigt oder verletzt werden. Gleichzeitig könnten Jungen diese Darstellungen als Bestätigung ihrer Vorstellungen über Frauen als Objekte und Sexspielzeug betrachten.
Immer härtere Inhalte sind bei den Teenagern gefragt
Ein weiteres Problem ist die fehlende Aufklärung der Jugendlichen über Sexualität. Viele Eltern und Lehrer scheuen sich, offen und ehrlich mit Jugendlichen über Sexualität zu sprechen, insbesondere wenn es um pornografisches Material geht. Stattdessen wird das Thema häufig tabuisiert oder ignoriert. Dadurch fehlt den Jugendlichen oft das nötige Wissen, um die Inhalte von Pornofilmen richtig einzuordnen und zu verstehen.
Die Studie zeigt auch, dass die pornografischen Inhalte immer brutaler und gewalttätiger werden. Was früher als extrem oder tabu galt, ist heute normal. Die Pornofilmindustrie bietet immer mehr Inhalte mit gewalttätigen oder degradierenden Inhalten an, um die Nachfrage zu befriedigen. Dies führt zu einem Teufelskreis, in dem die Jugendlichen immer mehr nach härteren Inhalten suchen, während die Sexindustrie immer mehr brutale und gewalttätige Inhalte produziert.
Möglichkeiten der Erziehung und Aufklärung
Was können Eltern und Erziehungsberechtigte tun, um den Konsum von Pornografie durch Jugendliche zu reduzieren? Zunächst ist es wichtig, dass Eltern und Erziehungsberechtigte offen und ehrlich mit ihren Kindern über Sexualität sprechen. Sie sollten ihre Kinder darüber aufklären, was Pornografie ist und welche Auswirkungen der Konsum von Pornografie haben kann. Eltern sollten auch gemeinsam mit ihren Kindern Regeln für die Nutzung des Internets aufstellen und diese Regeln konsequent durchsetzen.
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Darüber hinaus sollten Schulen und Bildungseinrichtungen stärker in die Pflicht genommen werden, um Jugendliche über Sexualität und den Konsum von Pornografie aufzuklären. Lehrkräfte können in Schulungen geschult werden, um Jugendliche für die Risiken und Gefahren des Konsums von Pornografie zu sensibilisieren und um Alternativen zur Pornografie aufzuzeigen.
Verantwortung seitens der Sexindustrie
Auch die Erotikindustrie selbst muss Verantwortung übernehmen und sich für eine kinder- und jugendgerechte Gestaltung von Inhalten einsetzen. Die Produzenten sollten sicherstellen, dass ihre Inhalte nicht für Minderjährige zugänglich sind und dass die Inhalte nicht Gewalt und Diskriminierung normalisieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konsum von Pornografie unter Jugendlichen auf Mallorca besorgniserregend hoch ist. Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen immer häufiger brutale und gewalttätige Inhalte konsumieren und dass Eltern und Lehrkräfte oft nicht in der Lage sind, die Jugendlichen über die Risiken und Gefahren des Konsums von Pornografie aufzuklären. Es ist an der Zeit, dass die Gesellschaft, die Pornoindustrie und die Eltern und Erziehungsberechtigten gemeinsam handeln, um den Konsum von Pornografie durch Jugendliche einzugrenzen.
Quelle: Mallorca Zeitung