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Verbale Form der sexuellen Belästigung
Manche Begriffe, die in Verbindung mit erotischen Themen gebraucht werden, sind für uneingeweihte Menschen ohne Erklärung kaum verständlich. Das trifft auch auf den englischen Ausdruck "Catcalling" zu. Wörtlich übersetzt heißt es so ähnlich wie "Katzen-Rufen". Daraus wird nicht ersichtlich, was das mit Erotik zu tun hat.
Was ist Catcalling?
Damit wird eine Unsitte bezeichnet, die von Männern praktiziert wird. Sie besteht darin, jungen attraktiven Frauen anzügliche Bemerkungen hinterherzurufen, ihnen nachzupfeifen oder andere Laute zu machen. Catcalling findet im öffentlich zugänglichen Raum, auf Straßen, Plätzen und in Parks, aber auch in Einkaufszentren oder in öffentlichen Verkehrsmitteln statt.
Opfer sind meistens junge Frauen, die entweder sehr attraktiv oder freizügig gekleidet sind. Catcalling gilt als Straßenbelästigung.
Wie wird Catcalling empfunden?
Es gibt enorme Unterschiede zwischen Tätern und Opfern. Männer, die diese Art von Belästigung praktizieren, sind sich oft gar nicht bewusst, dass sie etwas falsch gemacht haben. Vielmehr stufen sie die Laute oder Rufe, die sie ausstoßen, als eine Art von Kompliment ein. Viele sind sogar der Ansicht, dass so ein Verhalten den Frauen gefallen würde, weil es sozusagen eine Bestätigung ihrer Attraktivität als Frau ist. Sie sehen die Art, wie sie Aufmerksamkeit erregen, nicht als Belästigung, sondern als Spaß an.
Die betroffenen Frauen denken darüber allerdings ganz anders. Sie empfinden die Praktik zumindest als unangenehm. Sie fühlen sich erniedrigt und zum Sexobjekt herabgewürdigt. Frauen, die das Catcalling scheinbar genießen, tun das nur aus Angst. Sie fürchten, dass es zu körperlichen Angriffen komme könne, wenn sie sich abweisend und ärgerlich verhalten würden. Darum machen sie gute Miene zum bösen Spiel, sind aber andererseits bestrebt, sich so schnell wie möglich aus der unangenehmen Situation zu entfernen.
Wie sieht die gesetzliche Lage aus?
In einigen europäischen Ländern wie Frankreich, Portugal, den Niederlanden und Belgien gilt Catcalling als verbale sexuelle Belästigung und stellt ein Vergehen dar, das mit Geldstrafen geahndet wird. Frauenrechtler kritisieren die Situation in Frankreich. Dort kann das Vergehen nur bestraft werden, wenn der Täter von einem Polizisten auf frischer Tat ertappt wird.
In Deutschland und Großbritannien wird das Thema noch diskutiert. In Deutschland gibt es Catcalling als eigenständigen Tatbestand noch nicht. Straßenbelästigung mit sexuellen Bezug werden als Beleidigung geahndet
- Nachgefragt: Wie ist das, ein Femboy zu sein?Puru, ein selbstbewusster Femboy, der weiß, was er will und der sich vor allem selbst treu bleibt. Im Interview mit Leeroy Matata plaudert er über seinen Stil, Asexualität und Mobbing bis hin zu Anfeindungen. Aber er gibt auch Tipps für angehende, junge Femboys.
- Sexistische Anmache: Catcalling ist kein Ausdruck männlicher DominanzEs ist für eine Frau wenig schmeichelhaft, nicht als Person, sondern als Objekt gesehen zu werden. Die Ausrede, sexistische Anmache doch nur gut zu meinen, hat ausgedient. Wer penetrant gafft und dann Frauen hinterherpfeift (Catcalling), ist respektlos.