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Wer sich gerne zeigt…
Der Begriff Exhibitionismus ist eine Ableitung vom lateinischen Wort "exhibere = zeigen". Es geht um eine sexuelle Vorliebe, sonst verdeckte Körperteile wie Brüste oder Genitalien zu entblößen. Exhibitionisten aller Geschlechter erleben sexuelle Lust durch die intime Präsentation oder durch sexuelle Aktivitäten vor Zuschauern. Sie werden als die Pendants zu Voyeuren (Spannern) betrachtet.
Allgemeine Betrachtungen zum Exhibitionismus
Der französische Mediziner Ernest-Charles Lasègue (1816−1883) beschrieb im Jahr 1877 erstmals das sexualpathologischeZustandsbild eines Exhibitionismus ausübenden Menschen. Seither wird der Begriff sowohl in medizinischen als auch in juristischen Zusammenhängen verwendet. Er hat außerdem in unterschiedlichen Bedeutungen Einzug in die Umgangssprache gehalten.
Nicht selten wird exhibitionistisches Verhalten aus medizinischer Sicht als krankhaft und unter juristischen Aspekten als Straftat beurteilt. Dies gilt aber nicht, wenn Menschen ihre exhibitionistischen Neigungen einvernehmlich ausleben. Oder wenn sie keinen medizinisch als relevant eingeschätzten Leidensdruck und keine strafrechtliche Belästigung ausüben. Häufig handelt es sich beim Exhibitionismus um ein sogenanntes Infantilverhalten oder eine neurotische Störung des Verhaltens. Diese spezielle Form der Ersatzbefriedigung kommt nicht nur bei neurotischen oder psychopathischen Personen vor, sondern auch bei solchen mit Minderintelligenz.
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Im Allgemeinen ist dann von Exhibitionismus die Rede, wenn jemand wiederholt oder anhaltend die eigenen Genitalien vor Fremden in der Öffentlichkeit zeigt. Dies geschieht meistens nicht vor gleichgeschlechtlichen Personen und entspringt auch nicht dem Wunsch nach näherem Kontakt. Vielmehr löst der Akt des Zeigens sexuelle Erregung aus und führt zur Selbstbefriedigung, nicht selten ebenfalls sichtbar für ein willkürlich oder zufällig ausgesuchtes Publikum aus Einzelpersonen oder Gruppen.
Hintergründe zum exhibitionistischen Verhalten
Der deutsche Sexualforscher Ernst Bornemann (1915−1995) stufte die Zeigelust im frühen Kindesalter zunächst wertfrei ein. Er prägte den Begriff der "kindlichen Form des Exhibitionismus", die auf eine gewisse menschliche Grundveranlagung hinweisen könnte.
In den sozialen Medien und auf verschiedenen Internet-Portalen teilen immer mehr private Personen Bilder und Videos. Wer nackte Körper und Menschen beim Sex oder Masturbieren hochlädt, empfindet dabei Lust. Der deutsche Psychologe und Moderator Michael schließt daraus, dass es sich dabei um "eine Mischung aus Exhibitionismus und Voyeurismus, aus Stolz auf den eigenen Körper und einer sexuell anregenden Spielform" handelt.
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