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Orgasmuskontrolle beim Mann (Edging)
Orgasmuskontrolle oder Edge Play (Edging) wird empfohlen, wenn ein Mann den absoluten Wahnsinnsorgasmus erleben möchte. Edging kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa "an die Grenze (Kante) gehen, aber nicht darüber hinaus." Eigentlich handelt es sich beim Edging um die Orgasmus-Selbstkontrolle des Mannes. Dieser versucht, seinen Samenerguss hinauszuzögern, sobald sich der Höhepunkt ankündigt.
Es heißt, die männliche Lust würde durch Edge Play ungemein gesteigert. Angeblich soll diese Technik zu heftigeren Orgasmen nicht nur im Bereich BDSM führen. Normalerweise kommen Männer in drei bis sieben Minuten zum Höhepunkt. Anfangs konzentrierte sich beim Edging alles auf die Selbstbefriedigung. Denn bei der Masturbation lässt sich am sichersten kontrollieren, wann der Samenerguss einsetzt und den Orgasmus einleitet. Möglich ist auch der Einsatz eines Keuschheitsgürtels oder Peniskäfigs.
» Diese Girls kontrollieren dich
Sexpartner und Sexpartnerinnen sowie Prostituierte praktizieren die Orgasmuskontrolle ebenfalls. In der Praxis soll diese Technik multiple Orgasmen bringen. Diese werden letztendlich weitaus stärker erlebt auch gewohnt. Manche Frauen haben ebenfalls längere und intensivere Höhepunkte. Manchmal kommt es zum Squirting, der weiblichen Ejakulation.
Orgasmuskontrolle mit Partnerin oder Partner
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts praktizierten Professionelle die manuelle Befriedigung bei Männern, um die Penetration zu vermeiden. Heute sind auch noch Huren auf die Orgasmuskontrolle spezialisiert. Sie versetzen Männer in höchste Erregung, lassen aber einen Samenerguss nicht zu. Dabei sind sogenannte Handjobs die gebräuchliche Technik. Der Grad der männlichen sexuellen Erregung lässt sich bei manueller Befriedigung gut kontrollieren.
Neben Orgasmuskontrolle gibt es weitere Fachausdrücke wie "Orgasmusverweigerung" oder "erotische sexuelle Verweigerung". Heute spricht man außerdem von T&D (Englisch: Tease & Denial = Reizen und Verweigern), was die Orgasmuskontrolle zutreffend beschreibt.
Anleitung zum Edging
Die US-Sexualforscher William Masters und Virginia Johnson legten vier Phasen der erotischen Erregung fest:
- Erregungsphase – kann für Frauen und Männer lange anhalten, ehe sie die nächste Phase erreichen
- Plateauphase – dauert nur eine Minute, denn jetzt steht der Höhepunkt unmittelbar bevor
- Orgasmusphase – Dauer je nach Intensität eine Minute. Am "Point of no return" (PONR) ist der Orgasmus unvermeidbar.
- Entspannungsphase – die Muskeln entspannen sich, Blutdruck und Puls sinken. Der Mann wird meistens müde.
Bei der Orgasmuskontrolle geht es darum, die Orgasmusphase und den PONR möglichst lange hinauszuzögern.
Häufig ist es doch so: Sex hat man, um schlussendlich zum Orgasmus zu kommen. Der Orgasmus ist so etwas wie das große Ziel. Was aber, wenn man nicht selbst über seinen Orgasmus bestimmen darf, sondern ein anderer oder eine andere kontrolliert, wann man kommen darf? Dann spricht man auf jeden Fall von Orgasmuskontrolle, die eine wichtige Spielart im BDSM ist.
Wenn ein anderer über den Höhepunkt bestimmt
Überordnung und Unterordnung, Dominanz und Unterwerfung, Dom und Sub – das sind jeweils Antipoden, die in sehr vielen Praktiken im BDSM eine ungemein große Rolle spielen. Ausgelebt werden sie in unzähligen Formen und Varianten. Eine dieser Varianten ist die sogenannte Orgasmuskontrolle. Zentraler Punkt dabei: Der dominante Part bestimmt, wann der devote Part zum Höhepunkt kommen darf. Meist geht dem eine intensive sexuelle Stimulation voraus, die zu einer sehr starken Erregung führt.
Kurz vor dem Höhepunkt wird die Stimulation jedoch abrupt abgebrochen, die Erlösung oder Entspannung mittel Orgasmus auf diese Weise verhindert. Natürlich setzt das voraus, dass der oder die Sub sich in einer Situation befindet, in der er oder sie nicht selbst Hand an sich legen kann. Ob und wann es weitergeht und zum erlösenden Höhepunkt kommt, bestimmt allein der oder die Dom.
Orgasmuskontrolle – Totaler Verzicht auf Selbstbestimmung
Wer sich als devote Persönlichkeit auf das Spiel mit der Orgasmus-Kontrolle einlässt, verzichtet beim Sex auf einen nicht ganz unwichtigen Aspekt der Selbstbestimmung. Der dominante Part übernimmt die Kontrolle und bestimmt alleine über den Körper des unterwürfigen Parts.
Sehr häufig ist damit eine derartige Steigerung der Lust verbunden, dass das Ausbleiben des Orgasmus' als überaus unangenehm, mitunter sogar als schmerzhaft empfunden wird. Orgasmuskontrolle heißt in den allermeisten Fällen, dass es zu einer beständigen Hinauszögerung des Höhepunkts kommt, was wiederum im Wechselspiel mit einer immer wieder erneut erfolgenden Stimulation die Erregung nur noch steigert.
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Die extremste Form der Orgasmuskontrolle ist sicherlich die sogenannte Keuschhaltung, bei der dem oder der Sub ein Orgasmus dauerhaft verwehrt wird. Diese Art der sexuellen Fremdbestimmung wird von Frauen und Männern gleichermaßen praktiziert. Für einen Mann sind die Konsequenzen meist jedoch schwerwiegender, da er stärker auf den Höhepunkt bzw. den Samenerguss fixiert ist als eine Frau.
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