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Geschlechtskrankheit lange noch nicht ausgerottet
Deutsche leiden an Syphilis und kein Ende in Sicht
Sie ist eine sexuell übertragbare Krankheit und wurde in den 1980er Jahren erheblich zurück gedrängt – die Syphilis. Seit einiger Zeit stellen Forscher und Ärzte jedoch fest, dass sich die Geschlechtskrankheit in Deutschland wieder auf dem Vormarsch befindet. Betroffen sind dabei vor allem die großen Metropolen Berlin und Hamburg. Was ist der Grund dafür und was lässt sich dagegen tun?
Die Zahlen sind wirklich ziemlich besorgniserregend
Im Jahr 2017 sind in Deutschland beinahe 7.500 Fälle von Syphilis bekannt geworden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein ziemlich drastischer Anstieg von 4,2 Prozent. Allerdings handelt es sich dabei auch nicht um einen Ausreißer. Fachleute beobachten bereits seit dem Jahr 2010 einen kontinuierlichen Anstieg. Mehr und mehr Deutsche leiden an Syphilis, und natürlich drängt sich die Frage auf, woran das liegt. Die Ursache dafür könnte ausgerechnet eine Erfolgsgeschichte sein.
In den 1980er Jahren drehte sich in Sachen Geschlechtskrankheit alles um Aids bzw. HIV. Viele öffentliche Kampagnen riefen zur Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr auf. Das zeigte allem Anschein nach Wirkung. Denn mit den Kondomen konnte nicht nur der Infizierung mit HIV vorgebeugt werden, sondern mit Syphilis auch eine andere sexuell übertragbare Krankheit bekämpft werden.
Zwischenzeitlich hat sich das Blatt allerdings gewendet. Aids lässt sich heute relativ gut behandeln, wenn auch nicht heilen. Eine HIV-Infizierung führt folglich nicht mehr zwangsläufig zum Tod. Das hat auch dazu geführt, dass viele Männer sorgloser beim Sex sind und auch die Verwendung von Kondomen verzichten.
Mehr Deutsche leiden an Syphilis – vor allem in den angesagten Metropolen
Wenn heute mehr Deutsche an Syphilis leiden als noch in den 1980er Jahren, dann hat das natürlich mit dieser Sorglosigkeit zu tun. Das vermuten jedenfalls die Forscher und Statistiker im Land. Interessant dabei ist, dass sich die Krankheit vor allem in den großen und angesagten Metropolen wie Berlin und Hamburg überproportional ausbreitet.
Ein Grund dafür könnte das intensivere und freizügigere Nachtleben dort sein. Man könnte also sagen: Mehr Deutsche leiden an Syphilis, weil vor allem in den Großstädten mehr und mehr Leute keine Kondome benutzen – ein Trend, der sich im Übrigen auf der ganzen Welt beobachten lässt.